Die Suche nach dem richtigen Ladegerät für Autobatterien

RS Components führt 133 unterschiedliche Ladegeräte für Bleisäure-Batterien, von denen die kostspieligsten etwa das 10-fache der preiswertesten Varianten kosten. Doch wie wählen Sie das richtige Ladegerät aus, wie stellen Sie sicher, dass das ausgewählte Gerät wirklich für Ihre Anwendung geeignet ist, während es zudem noch ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis erzielen soll?

 

Bestimmen Sie die Größe Ihres Ladegeräts

Zuallererst möchten Sie sicherstellen, dass das jeweilige Ladegerät überhaupt in der Lage ist, Ihre Batterie aufzuladen; nicht alle unserer 133 Ladegeräte für Bleisäure-Batterien eignen sich für die unterschiedlichen Größen von Bleisäure-Batterien. Heutzutage steht Ihnen eine Unmenge verschiedenster Größen zur Verfügung: Die kleinsten Batterien finden Sie in Spielzeug, Rasenmähern und Rollstühlen, während auf der anderen Seite monströse 200-Ah-Batterien zum Anlassen von Landwirtschaftsmaschinen stehen. Am unteren Ende der Fahnenstange stehen beispielsweise eine 3-Ah-Batterie in einem Quad-Bike und eine 7-Ah-Batterie für ein größeres Motorrad. Eine herkömmliche Autobatterie liegt in der Regel bei 40 oder 50 Ah, während Batterien für LKWs und Busse oftmals im Bereich von 150 Ah liegen.

Der Großteil unserer Ladegeräte für Bleisäure-Batterien bietet ein dreistufiges Ladeprofil. Dabei wird die Batterie in der ersten Stufe mit einem konstanten Ladestrom auf etwa 80-90 % ihrer Kapazität geladen. Sobald die Batteriespannung ihr Maximum erreicht hat, wird die zweite Stufe eingeläutet, die mit Hilfe eines Timers den Rest der Kapazität der Batterie auffüllt. Die dritte Stufe reduziert den Ladestrom auf ein Niveau, das die Batterie vor dem Überladen schützt (sog. Float-Modus), sodass die Batterie auf unbegrenzte Dauer ohne Sicherheitsbedenken an dem Ladegerät angesteckt bleiben kann.

Ladegeräte mit zwei Stufen bieten diesen Float-Modus nicht und sollten deshalb nicht länger als 48 Stunden angeschlossen sein. Ladegeräte mit lediglich einer Stufe können nur für die Float-Phase verwendet werden. Ihre Anwendung beschränkt sich lediglich auf die Ladungserhaltung – dabei wird der Selbstentladung eingelagerter Bleisäure-Batterien vorgebeugt und die Ladung wird aufrechterhalten. Ladegeräte dieser Art eignen sich somit nicht zum Aufladen entladener Batterien.

 

Abbildung 1: Dreistufiger Ladevorgang von Mascot-Ladegeräten für Bleisäure-Batterien.

 

Eine wichtige Rolle zur Entscheidung über die richtige Größe von Ladegeräten für Bleisäure-Batterien spielt der Ladestrom im Hinblick auf die Kapazität der Batterie. Eine praktische Faustregel besagt, dass der Ladestrom zu Beginn des Ladevorgangs nicht über einem Fünftel der Kapazität der Batterie liegen sollte, sprich: bei nicht mehr als 10 A für eine 50-Ah-Batterie. Manche Hersteller von Batterien erlauben jedoch auch höhere Ladeströme. Werfen Sie also unbedingt einen Blick in die Dokumentation Ihrer Batterie. Die Auswahl des für Ihre Batterie geeigneten Ladestroms ist ein wichtiger erster Schritt bei der Eingrenzung der verfügbaren Möglichkeiten.

Ein weiteres Auswahlkriterium ist die Ausgangsspannung des Ladegeräts: Diese sollte der Spannung der Batterie selbst entsprechen. Für den Großteil aller Automotive-Anwendungen ist dies gleich 12 V, kann bei anderen Anwendungen jedoch auch 6 oder 24 V betragen.

 

Typische Größen

So kann beispielsweise die ALSC-Reihe von Ansmann 2,4- bis 24-Ah-Batterien mit einer Ausgangsspannung von 2 bis 24 V laden. Die richtige Spannung wird dabei automatisch beim Anschließen des Ladegeräts ausgewählt, sodass der Ladestrom je nach Spannung bis zu 900 mA betragen kann. Diese Reihe eignet sich zudem ideal für die Ladungserhaltung von saisonabhängigem Equipment wie Rasenmähern, die im Winter nicht verwendet werden.

Abbildung 2: Ladegeräte der Ansmann-ALSC-Reihe können Batterien von bis zu 24 Ah mit einer Vielzahl verschiedenster Spannungen laden.

Ein Ladegerät für eine typische Autobatterie mit 12 V und 40 Ah ist beispielsweise dieses hier von RS, das mit einem Ladestrom zwischen 2 und 50 A besondere Flexibilität bietet. Wie die meisten Ladegeräte ist es mit Krokodilklemmen zum Anschluss an die Batteriepole ausgestattet.

Abbildung 3: Dieses Ladegerät von RS für Bleisäure-Batterien eignet sich hervorragend für Autobatterien.
 Der Ladestrom beträgt zwischen 2 und 50 A.

 

Am oberen Ende der Fahnenstange steht dieses Zweikanal-Ladegerät von Mascot, das eine 12-V-Batterie mit 50 A oder zwei Batterien mit 25 A laden kann. Dieses 4 kg schwere Ladegerät ist darauf ausgelegt, dauerhaft in einer industriellen Anwendung installiert zu sein. Es kann zudem ausschließlich mit europäischer Netzspannung betrieben werden.

Abbildung 4: Dieses Hochleistungsladegerät von Mascot bietet Ladeströme von bis zu 40 A für sehr große Batterie-Installationen.

 

Auswahlkriterien

Sobald Sie die Auswahlmöglichkeiten erst einmal auf eine gewisse Anzahl an Ladegeräten eingeschränkt haben, die für Ihre bestimmte Anwendung geeignet sind, sind nur mehr einige wenige andere Kenngrößen zu berücksichtigen.

Ein wichtiger Punkt ist die Umgebung, in der das Ladegerät verwendet wird. Zuallererst: In welchem Land wird das Ladegerät verwendet? Die meisten Ladegeräte für Bleisäure-Batterien unterstützen einen universellen Input; das bedeutet, dass sie mit allen geläufigen Netzspannungen weltweit betrieben werden können. Doch Vorsicht: Dies gilt nicht für alle Ladegeräte und sollte vorher überprüft werden. Wird das Ladegerät direkt in die Steckdose eingesteckt, gilt beispielsweise zu bestimmen, ob Sie einen Stecker mit 3-Stiften für das Vereinigte Königreich oder einen Stecker mit 2-Stiften für den Rest Europas benötigen. Auf der Ausgangsseite verfügen die meisten kleineren Ladegeräte über Krokodilklemmen; unter Umständen benötigen Sie jedoch einen anderen Anschluss wie beispielsweise Flachsteckverbinder.

Der Formfaktor kann ebenfalls wichtig sein. Wird das Ladegerät auf einem Prüftisch angebracht? Oder erfordert es eine Wand- oder Panelmontage? Verfügt das Ladegerät über einen Kühlkörper oder einen Lüfter im Gehäuse, der einen ungehinderten Luftstrom erfordert? Ist die Größe oder das Gewicht des Ladegeräts wichtig? Wird das Ladegerät überwiegend an einem Ort bleiben oder sollte es besser tragbar sein? Wieviel Raum steht für die Lagerung des Ladegeräts zur Verfügung?

Als letzter Vergleichspunkt dient die Dauer der Gewährleistung: Die allermeisten Hersteller bieten eine Garantie, doch die Dauer des Garantiezeitraums kann ein entscheidender Faktor zwischen zwei Ladegeräten sein, die ansonsten identisch sind.