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      • Veröffentlicht am 1. Feb. 2023
      • Zuletzt bearbeitet am 29. Aug. 2023
    • 6 min

    Manometer – alles über die Druckmessgeräte

    Ob Sie Wasserdruck in Sanitärinstallationen messen wollen oder ein Öldruckmessgerät für große Heizanlagen benötigen: ein Manometer hilft. Unser Ratgeber erklärt die Funktionsweise verschiedener Geräte und gibt Tipps zur Auswahl.

    Manometer

    Was ist ein Manometer?

    Ein Manometer ist ein Druckmessgerät, dass gegen einen festen Referenzwert (Überdruck oder Absolutdruck) oder die Differenz zwischen zwei Anschlüssen (Differenzdruck) misst. In beiden Fällen wird die von gasförmigen oder flüssigen Medien wie Wasser und Luft ausgeübte Kraft pro Flächeneinheit gemessen. In dieser Hinsicht ähneln sie Barometern, nur mit dem Unterschied, dass diese den atmosphärischen Luftdruck messen, der auf die Schwerkraft zurückzuführen ist. Manometer hingegen messen den Druck gegen ein Flüssigkeits- oder Gasvolumen und werden normalerweise zur Messung der Druckdifferenz verwendet. Ein einfaches Beispiel hierfür ist der Füllstand einer Gasflasche. Bei analogen Manometern wird beispielsweise die zu messende Flüssigkeit in ein Rohr gefüllt. Der Flüssigkeitsstand wird in diesem Fall durch den Flüssigkeitsdruck und die Höhe der Flüssigkeit bestimmt, was durch das Manometer angezeigt wird. Je nach Modell gibt die Druckanzeige den Wert in Bar, Millibar, Pascal und mmHg wieder.

    Welche Arten von Manometern gibt es?

    Spätestens seit Beginn der Industrialisierung sind Druckmesser essenzielle Werkzeuge für eine Vielzahl von Branchen und Anwendungen. Infolgedessen gibt es heute mehrere verschiedene Arten sowohl von analogen als auch digitalen Manometern.

    Die wichtigsten Messformen im Überblick:

    Im Folgenden stellen wir Ihnen die gebräuchlichsten Arten von Manometern und deren Funktionsweise näher vor:

    U-Rohr-Manometer

    Diese analogen Druckmesser stellen die einfachste verfügbare Variante dar. Sie werden häufig als Differenzdruckmessgeräte mit Durchflussmessern verwendet, zum Beispiel zur Messung von Druckunterschieden in Staurohren, Düsen und Öffnungen in Luftstrom- und Belüftungssystemen.

    U-Rohr-Manometer sind recht einfach aufgebaut, da sie aus relativ wenigen Teilen bestehen. Dadurch sind sie zwar günstiger, aber auch ungenauer als andere Typen, vor allem wenn es um kleine Messbereiche geht. Für letztere eignen sich andere Bauformen wie Mikromanometer besser (s.u.). Wie bei anderen analogen Messgeräten erfordern U-Rohr-Manometer einen rechten Betrachtungswinkel für ein möglichst genaues Ablesen.

    Mikromanometer

    Mikromanometer ähneln sehr stark anderen Typen, sind aber empfindlicher und speziell zur Anzeige sehr kleiner Messbereiche ausgelegt. Sie ermöglichen dadurch die genaue, präzise Ablesung kleinster Druckdifferenzen. Typische Anwendungsmöglichkeiten sind die Messung von Differenzdruck verwendet sowie zum Testen oder Abgleichen von Systemen und zur Berechnung von Geschwindigkeit oder Volumenstrom.

    Schrägmanometer

    Schrägmanometer werden typischerweise zur Messung von Flüssigkeiten und Gasen verwendet, wenn der Druck zu niedrig ist, um von anderen Druckmessern exakt erfasst zu werden. Durch ihre abgewinkelte Konstruktion eignen sie sich besonders gut für diese Aufgabe und ermöglicht genaue Messungen. Sie werden allerdings zunehmend von digitalen Manometern verdrängt, die ebenfalls eine hohe Genauigkeit vorweisen können und deren Bedienung zudem äußerst benutzerfreundlich ist.

    Digitale Manometer

    Digitalmanometer sind weitgehend zur Norm geworden und werden für eine Vielzahl von Messanwendungen eingesetzt. Im Gegensatz zu analogen Manometern enthalten digitale Modelle einen Druckwandler, d.h. einen Sensor, der sich unter Druck biegt. Das Gerät wandelt dann die Durchbiegung in ein elektrisches Signal um; für eine Messung muss nur noch der Druckmesswert kalibriert werden. Der Vorteil: Die Geräte können für verschiedene Medien kalibriert werden. Dies ermöglicht präzise Messergebnisse, die anderen Manometertypen in nichts nachstehen.

    Dank der leicht ablesbaren Druckanzeige können und der Eignung für viele verschiedene Medien wie Wasser und Öl sind elektronische Manometer für viele Profis heutzutage unverzichtbar geworden. Ein weiterer Vorteil ist die Anschlussmöglichkeit an einen PC. Dies ist überaus nützlich, um Messungen zu protokollieren und ermöglicht Live-Messungen und Aufzeichnungen.

    Gut zu wissen!

    Gut zu wissen!

    U-Rohr-Manometer vs. digitale Manometer

    Oftmals spielen auch wirtschaftliche Gründe bei der Kaufentscheidung. In diesem Punk schneiden U-Rohr-Manometer beispielsweise besser ab als elektronische; doch im Vergleich zu ihren analogen Pendants sind digitale Modelle für die Messung kleinerer Unterschiede besser geeignet, insbesondere da das Messergebnis genau abgelesen werden kann. Analoge Manometer hingegen können schnell schwankende Druckverhältnisse schneller anzeigen. Letztlich können aber auch ganz andere Argumente ausschlaggebend für den Kauf eines digitalen Manometers sein. Vor allem die potenzielle Integration in IIoT-Systeme kann sie zukunftssicher machen. So haben beide Bauarten ihre Vor- und Nachteile. Welches Gerät das Richtige für Sie ist, hängt also von ganz individuellen Faktoren ab.

    Wasserdruck, Luftdruck und mehr messen

    Manometer sind vielseitige Instrumente, die sich für eine große Bandbreite verschiedener Medien und Einsatzumgebungen eignen. Im folgenden Abschnitt stellen wir Ihnen Druckmessgeräte für unterschiedliche Medien von Luft über Wasser bis hin zu Ölen und Chemikalien.

    Manometer zum Messen von Gasdruck

    Digitale Gasmanometer werden u.a. in der Heizungstechnik zur Überwachung des Gasdrucks in Rohrleitungssystemen eingesetzt. Für solche Zwecke empfehlen wir Manometer mit ATEX Zertifizierung. Diese Zertifizierung stellt sicher, dass das Gerät für den Einsatz in potenziell gefährlichen Umgebungen geeignet ist.

    Manometer zum Messen von Wasserdruck

    Wenn Sie den Wasserdruck messen wollen, sollten Sie unbedingt sicherstellen, dass das von Ihnen verwendete Modell für Flüssigkeiten geeignet ist, um Schäden am Gerät zu vermeiden. Besondere Vorsicht gilt bei Flüssigkeiten, die Chemikalien oder andere potenziell gefährliche Stoffe enthalten. Auch hier drohen Schäden am Messgerät. Darüber hinaus sollten Sie ein Instrument verwenden, dass für höheren Druck ausgelegt ist. Bei empfindlichen Messgeräten wie Micromanometern kann ein zu hoher Druck zum Verbiegen oder Bruch der inneren Membran führen.

    Luftdruckmessgeräte

    Digitale Luftdruckmanometer werden in vielen Prozessindustrien eingesetzt. Sie können auch mit Staurohren oder Venturirohren verwendet werden, um die Luftdurchflussrate in einem Rohr zu bestimmen. Vor dem Gebrauch ist es wichtig, die Lufttemperatur zu überprüfen und die maximale Mediumstemperatur in der Bedienungsanleitung für das jeweilige Manometermodell zu notieren.

    Welches Druckmessgerät ist das Richtige für mich?

    Da wir nun die wichtigsten Arten von Manometern unter die Lupe genommen haben, ist die Auswahl eines Manometers ein Kinderspiel. Für eine Kaufentscheidung sind folgende Kriterien besonders wichtig:

    • Was ist der maximal erforderliche Druck?
    • Um welche Messbereiche geht es?
    • Was soll gemessen werden: Differenzdruck, Überdruck oder Absolutdruck?

    Zu guter Letzt spielt bei vielen Kunden auch die Marke eine wichtige Rolle beim Kauf. Klicken Sie auf einen der untenstehenden Links, um zu den beliebtesten Herstellern in unserem Shop zu gelangen: