Die Innovation eines Vaters macht Hoffnung für die Zukunft

29 August 2017
Wir wurden durch seinen Einsatz und seine kühne Vision inspiriert 

Als sein erstgeborener Sohn Sol gerade einmal zehn Tage nach seiner Geburt einen Arm verlor, wurde Ben Ryan sofort aktiv, denn er wollte Sol dennoch den bestmöglichen Start ins Leben ermöglichen. Damals war ihm nicht klar, dass seine Innovation das Potenzial hatte, das Leben unzähliger Kinder auf der ganzen Welt zu verändern.

Sol verlor seinen Arm kurz nach der Geburt im März 2015.

Ben begann sofort damit, sich über Amputationen und Prothesen zu informieren. Schon bald wurde ihm klar, dass es keine Armprothese für Sol gab, bevor er mindestens ein Jahr alt wäre. Dies liegt am Wachstumsverhalten zu diesem frühen Zeitpunkt im Leben – und selbst nach einem Jahr wäre ein künstlicher Arm rein kosmetisch, ohne Greif- oder Haltefunktion. Erst im Alter von drei oder vier Jahren würde man Sol mit einer funktionalen myoelektrischen Armprothese mit Batteriebetrieb versorgen können.

Ben war sich bewusst, dass die ersten drei Jahre die wichtigsten bei der Ausbildung der Lernfähigkeit eines Kindes sind und enorme Auswirkungen auf die sozialen und emotionalen Fähigkeiten haben. Darüber hinaus gibt es Erkenntnisse, dass Kinder, die nicht bis spätestens zum zweiten Lebensjahr mit einem funktionalen Arm versorgt werden, Prothesen eher ablehnen.

Obwohl er kein gelernter Ingenieur ist, war Ben fest entschlossen, seinem Sohn zu helfen und Armprototypen zu entwickeln, die schon früher getragen werden können. Sein Ziel war es, ein leichtes, attraktives, individuell anpassbares Körperglied zu entwickeln, das mit einem 3D-Drucker hergestellt werden kann.

Bei der von Ben entwickelten Technologie wird eine Flüssigkeit für den Betrieb eines hydraulischen Greifmechanismus verwendet. Diese Idee ist inspiriert durch die Art und Weise, wie Spinnen ihre Beine mithilfe von Flüssigkeitsdruck bewegen. Bei Bens Prototyp werden flüssigkeitsgefüllte Beutel in der Basis der Armprothese zusammengedrückt, um einen einfachen Greifmechanismus zu steuern, der es Sol ermöglicht, seine Handprothese zu nutzen.

Mittlerweile ist Sol zwei Jahre alt und nutzt seinen hydraulischen Arm ohne Probleme auch zum Greifen mit der Hand. „Er kann 90 Prozent der Dinge tun, die auch Kinder mit zwei Händen tun können. Ich will ihm helfen, damit er auch mit den 10 Prozent der Aufgaben klarkommt, die ihm schwer fallen“, sagt Ben. Er entwickelt den Arm kontinuierlich weiter und arbeitet derzeit insbesondere an der Funktionsweise des Daumens, um eine verbesserte Effektivität zu erreichen.

Weil Sol sich so schnell und mühelos an seinen neuen Arm gewöhnt hat, der sich enorm positiv auf sein Leben auswirkt, wurde Ben schnell klar, dass sein Konzept auch für viele Kinder in einer ähnlichen Situation überall auf der Welt eine enorme Verbesserung der Lebensqualität bedeuten könnte.

Er gab seine Arbeit als Lehrer auf und gründete das Unternehmen Ambionics, um seine Technologie zum Nutzen von Kindern weltweit weiter zu entwickeln.

„Mein Ziel ist es, mit Ambionics Kindern überall zu helfen, sich an Prothesen zu gewöhnen und sie auch im Erwachsenenalter weiter zu nutzen. So früh wie möglich eine sichere Funktionsweise ohne Kleinteile und Batterien zu ermöglichen, ist der Schlüssel zum Erreichen dieses Zieles“, sagt Ben.

Neben dem Faktor Sicherheit ist durch die Nutzung von 3D-Druckern und -Scannern eine enorme Reduzierung der Produktionskosten möglich geworden, so dass die Prothesen potenziell für Kinder in aller Welt zugänglich sind.

RS wurde von Alison Hutchins, Assistant Global 3D Printing Category Manager, auf Ben aufmerksam gemacht. Sie hatte seine Geschichte auf Sky News gesehen. Beeindruckt von seinen bisherigen Leistungen und seiner Entschlossenheit, seinem Sohn ein besseres Leben zu ermöglichen, veranlasste Alison eine Lieferung von 15 kg 3D-Druck-Filamentmaterial aus unserer RS Pro-Serie an Ben.

Alison erklärt: „Ich sah Bens bewegende und herzergreifende Geschichte auf Sky News und hatte sofort das Gefühl, dass RS hier helfen sollte. Über LinkedIn stellten wir Kontakt zu Ben her und bauten eine Beziehung zu seiner Firma auf. Wir fühlten uns durch seinen Einsatz und seine kühne Vision inspiriert – insbesondere weil er keinerlei frühere Erfahrung als Designer hatte – und entschieden uns, Ambionics zu unterstützen.“

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Die Lieferung des Filamentmaterials half Ben bei der Entwicklung von Prototypen und der Einleitung einer Betatestphase. Er bietet 20 Familien kostenlos die Leistungen von Ambionics an.

Ben: „Es motiviert mich sehr, dass jemand diese Story gesehen hat und fand, dass diese Sache eine Anerkennung verdient hat und unterstützt werden muss. Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung, die wir von RS bekommen haben.“

Falls Sie genau wie wir durch Bens und Sols unglaubliche Geschichte inspiriert wurden, können Sie das Crowdfunding-Projekt von Ambionics unterstützen: go online to support Ambionics in their crowd funding mission.

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