Am Anfang steht die Wahl des Materials, aus dem der Abziehstein gefertigt ist. Hierzu steht eine Reihe von verschiedenen Werkstoffen zur Auswahl, von denen das Endergebnis, die Oberflächengüte der Klinge, abhängt. Im Folgenden listen wir die gebräuchlichsten Typen von Schleifsteinen auf:
Natursteine
Die Qualität von Natursteinen hängt stark von der geologischen Beschaffenheit des Steinbruches ab, aus denen sie abgetragen werden. Sie werden vor allem wegen ihrer Langlebigkeit geschätzt, sind jedoch mittlerweile selten geworden, da die Herstellung synthetischer Schleifsteine weitaus kostengünstiger ist.
Arkansasstein
Arkansas-Steine sind eine Sorte von natürlichen Schleifsteinen, die aus Novaculit, einer Quarzsorte mit hohem Siliziumdioxidgehalt, hergestellt werden. Diese Steine werden typischerweise in den Ouachita Mountains im US-Bundesstaat Arkansas abgebaut, daher ihr Name.
India Schleifstein
Der India Schleifstein ist ein weit verbreiteter mittelgroßer Honstein aus Aluminiumoxid. Der Begriff ist eigentlich ein Markenname, der sich im Besitz der Norton Adhesive Company befindet. Diese Abziehsteine haben eine charakteristische orangefarbene und lohfarbene Färbung.
Belgischer Brocken
Einer der bekanntesten Natursteine wird in den belgischen Ardennen gewonnen. Der sogenannte „gelbe Brocken“, oder Coticule, enthält 35 bis 40 Prozent Granate und hat eine Körnung von 8000; der „blaue Brocken“, De Blauwe Wetsteen, hat einen Anteil von 30 Prozent und eine Körnung von 5000. Die bläuliche Färbung verdankt er dem in ihm enthaltenen Eisenoxid.
Nassschleifsteine
Da die Reibung beim Schleifvorgang viel Wärme erzeugt, ist es üblich Schleifsteine vor der Anwendung mit Wasser oder Öl zu benetzen. Das Messer kann dadurch bei höherer Geschwindigkeit geschliffen werden. Zudem werden die feinen Späne abgetragen und eine insgesamt höhere Oberflächengüte erzielt.
Ölsteine
Diese natürlichen Schleifsteine erzielen die besten Ergebnisse in Kombination mit Öl bzw. einem Schmiermittel, z.B. WD-40. Diese Kategorie umfasst Steine, die aus einer folgenden drei Mineralsorten hergestellt werden: Novakulit, Aluminiumoxid und Siliziumkarbid. Die Bezeichnung "Ölstein" ist allerdings etwas irreführend, denn im Grunde eignen sich alle Steine sowohl zum Schleifen mit Wasser als auch mit Öl. Beachten Sie jedoch, dass ein mit Öl präparierter Wasserstein auch weiterhin nur noch mit solchem genutzt werden kann. Darüber hinaus ist Öl nicht lebensmittelecht (bitte kein Salatöl o.ä. verwenden!)
Wasserschleifsteine
Generell bezeichnet man jeden Schleifstein, der zum Schärfen von Messern mit Wasser benetzt wird als „Wasserstein“; gemeint sind oftmals japanische Schleifsteine (s.u.). Es kann sich dabei entweder um einen künstlichen oder um einen Naturstein handeln. Das Wasser kühlt unter anderem den Stahl und führt die Späne ab.
Japanische Schleifsteine
Japanische Schleifsteine (toishi) werden traditionsgemäß aus außergewöhnlich feinem, natürlich vorkommendem siliziumdioxidreichem Stein hergestellt. Auch sie werden heutzutage überwiegend künstlich hergestellt. Vor dem Gebrauch taucht man sie bis zu einer Stunde in Wasser ein. Sie werden daher auch als "japanische Wassersteine" bezeichnet.
Schleifsteine für Trockenschliff
Nicht alle Schleifsteine müssen nass verwendet werden – auch mit einem trockenen Wetzstein erreicht man ein gutes Ergebnis. Einige Arten von Schleifsteinen, zum Beispiel aus Keramik oder Industriediamanten, können mit und ohne Wasser verwendet.
Diamant
Diamantschleifsteine und Wetzstähle bestehen aus einer Metallplatte mit eingelassenen Industriediamanten. Durch den Herstellungsprozess ist die Oberfläche mit einer dünnen Metallschicht bedeckt, welche im Laufe der Zeit abgetragen wird, bis auf den blanken Diamanten geschliffen wird. Dies ist nach ca. 20 Schleifvorgängen der Fall. Die merklich glattere Oberfläche trügt – die Schleifwirkung bleibt nach wie vor erhalten, der Schleifstein nutzt sich also nicht ab. Begehen Sie daher nicht den Fehler, mit mehr Druck zu arbeiten, sondern ziehen Sie das Messer bzw. die Klinge ganz sanft ab. Wichtig: Benutzen Sie auf keinen Fall Öl als Schmiermittel!
Keramik
Keramik ist ein nicht organisches und nicht metallisches Material, welches sich hervorragend zum Wetzen eignet und vor allem äußerst kostengünstig produziert werden kann. Bei keramischen Schleifsteinen handelt es sich ausschließlich um synthetische Varianten, die aus einem Block aus geschmolzenen Stoffen wie Siliziumkarbid hergestellt werden. Keramische Schleifsteine sind sehr strapazierfähig und werden normalerweise trocken und ohne Benetzung verwendet. Zur Reinigung können Sie Wasser und ein wenig Spülmittel verwenden.