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    Lautstärke messen – so geht’s!
     
      • Veröffentlicht am 1. Feb. 2023
      • Zuletzt bearbeitet am 13. Juni 2024
    • 17 min

    Lautstärke messen – so geht’s!

    Lärm belastet die Gesundheit. Mit einem Lärmpegelmessgerät können Sie überprüfen, ob Geräuschpegel problematisch sind. Was Schalldruck ist, wie laut 50 Dezibel sind & wie Sie Lautstärke korrekt messen: All das erfahren Sie in diesem ausführlichen Ratgeber.

    Lärmpegelmesser

    Wie misst man Lautstärke und Lärm?

    Lärmbelastungen nehmen zu und es wird immer wichtiger, deren Lautstärke zu messen. Ob Lärm durch Autos, Flugzeuge oder Bahn, Lärm durch Maschinen und Industrie oder auch Lärm durch Hobbys – nur bei genauen Messerergebnisse kann man auch etwas gegen die jeweilige Lärmquelle unternehmen. Die Lautstärke-Messung kann man mittlerweile mithilfe von Messgeräten oder Apps einfach selbst durchführen. Dabei wird die Lautstärke in Dezibel, Sone oder Phone angegeben. Allerdings wird Dezibel (dB) meisten als Messeinheit verwendet.

    Genau genommen bestimmen die Messgeräte wie Schallpegelmesser oder Dezibel Messer nicht die Lautstärke sondern den Schalldruckpegel, umgangssprachlich auch oft als Schallpegel oder Lärmpegel, bezeichnet. Bei der Schallmessung kommt es jedoch nicht immer nur auf die bloße Lautstärke an, denn Geräusche sind vielfältig in ihrer Dauer, Verlauf und Klangcharakteristik. Um sie ganzheitlich zu beschreiben, berücksichtigen Lärmpegelmessgeräte neben Frequenzen auch Dauer, Häufigkeit, maximale Lautstärke oder Intensität von Geräuschen. Manche zeichnen auch Zeit, Ort und auffällige Merkmale mit auf.

    Warum Dezibel messen? Auswirkungen von Lärmbelastungen auf die Gesundheit

    Lärm ist nicht nur ein lästiges Umweltproblem, sondern kann auch ernsthafte gesundheitliche Auswirkungen haben. Bereits moderate Lärmbelastungen können das Wohlbefinden beeinträchtigen, während dauerhafter oder intensiver Lärm erhebliche gesundheitliche Risiken birgt.

    Physiologische Auswirkungen:

    • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Studien haben gezeigt, dass chronische Lärmbelastung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Lärm kann zu erhöhtem Blutdruck, Herzrhythmusstörungen und sogar zu Herzinfarkten führen. Der Körper reagiert auf Lärm mit Stress, was die Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol erhöht, die langfristig das Herz-Kreislauf-System schädigen können.
    • Schlafstörungen: Lärm kann den Schlaf erheblich stören, indem er zu Einschlafschwierigkeiten, häufigem Aufwachen und einer geringeren Schlafqualität führt. Bereits nächtliche Lärmbelastungen ab 30 dB können den Schlaf negativ beeinflussen. Schlafmangel wiederum beeinträchtigt die Erholung des Körpers und kann zu chronischen Gesundheitsproblemen wie Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes beitragen.

    Psychologische Auswirkungen:

    • Stress und psychische Belastung: Anhaltender Lärm kann zu erhöhtem Stress und psychischer Belastung führen. Dies äußert sich in Reizbarkeit, Nervosität und Konzentrationsschwierigkeiten. Lärm wirkt als permanenter Stressor, der das Wohlbefinden und die Lebensqualität mindern kann.
    • Verminderte Leistungsfähigkeit: Lärm am Arbeitsplatz oder in der Schule kann die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen. Dies führt zu Fehlern, verringerter Produktivität und erhöhtem Unfallrisiko. Besonders Kinder sind empfindlich gegenüber Lärmbelastungen, was sich negativ auf ihre Lernfähigkeit und schulische Leistungen auswirken kann.

    Langfristige gesundheitliche Auswirkungen:

    • Tinnitus und Hörschäden: Intensive Lärmbelastungen, wie sie beispielsweise bei Konzerten oder in lauten Arbeitsumgebungen auftreten, können zu dauerhaften Hörschäden und Tinnitus führen. Bereits Lärmpegel ab 85 dB können das Gehör schädigen, wenn die Einwirkdauer lang genug ist.
    • Schädigung des Immunsystems: Chronischer Lärm kann das Immunsystem schwächen und somit die Anfälligkeit für Krankheiten erhöhen. Langfristige Lärmbelastungen beeinträchtigen die Immunfunktion und können zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen und chronische Erkrankungen führen.

    Mehr als nur dB-Messer: Diese Features bieten Geräte zur Messung des Schalldrucks

    Lautstärke Messer für die Schallmessung gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Sie bestimmen Lärmpegel, Luftschall und Umgebungsschall und messen als Multifunktionsgeräte auch Licht, Feuchtigkeit und Temperatur. Je nach Anwendungsbereich und Verwendungszweck sind andere Ausstattungsmerkmale und Funktionen wichtig. Die wichtigsten sind:

    RS Pro Lärmpegelmessgerät
    • Interner Speicher: Damit Messergebnisse nicht verloren gehen, kann sie einfach über den USB-Anschluss auf einen PC oder Laptop übertragen und mit anderen Werten oder über verschiedene Zeitachsen vergleichen.
    • Bluetooth: So lassen sich die gemessenen Daten leicht über das Smartphone des Benutzers übertragen und stehen sofort zur Analyse bereit.
    • Mini-Lautstärkemesser: Immer zur Hand sind diese kleinen dB Messer. Sie eignen sie sich für spontane und ortsungebundene Messungen.
    • Digitale Geräte: Analoge Lautstärkemesser kommen heutzutage höchstens noch bei Akustik-Spezialisten zum Einsatz, die ganz spezifische Messungen durchführen. Digitale dB-Messer sind leicht zu benutzen, abzulesen und liefern gute Messergebnisse bei überschaubaren Kosten. Mit einem Akustik-Programm lassen sich die Ergebnisse später auswerten und speichern.
    • Schallmessung für professionelle Anwendungen: Lärmpegelmessgeräte der Klasse 1 nach DIN EN 616721-1 (s.u.) eignen sich wegen ihrer besonderen Präzision für Gutachten und Beweise vor Gericht. Sie verfügen über spezielle Eigenschaften und lassen sich genau kalibrieren und sind damit für Technik-, Audio- und Akustikspezialisten die erste Wahl.

    So funktioniert ein Lärmpegelmessgerät

    Das Gerät besteht aus einem Mikrofon, einem Vorverstärker, einer Auswerteeinheit und einer Messwertanzeige. Das Gehäuse ist meist kegelförmig, um die am Gerät auftreffende Schallwellenreflexion zu minimieren. Die Richtcharakteristik des Mikrofons ist üblicherweise kugelförmig, d.h. der Schall wird in jeder Richtung gleichförmig gemessen. Der Schalldruck wird aufgenommen und in eine analoge elektrische Spannung umgewandelt. Ein interner Prozessor wertet die Ergebnisse dann mithilfe von Sensoren und Filtern aus und übermittelt diese an das Anzeigemodul. Je nach Modell kann ein Lautstärke Messgerät verschiedene Schallpegel anzeigen:

    • Momentanpegel: Örtlicher Schallpegel zu einem bestimmten Zeitpunkt
    • Äquivalenter Dauerschallpegel: Zeitlicher Mittelwert eines in Stärke und Dauer unterschiedlichen Schallpegel innerhalb eines Zeitraums
    • Frequenzbewerteter Pegel: Auf das menschliche Hörempfinden angepasste Schalldruckpegel
    • Mittelungspegel: Über einen bestimmten Zeitraum energetisch gewichteter Schallpegel, auch Emissionspegel
    • Spitzenpegel: Höchster gemessener Wert in einem Zeitraum
    • Beurteilungspegel: Mittelungspegel, der auch Geräuschdauer und Tageszeit berücksichtigt
    • Lärmdosis: Lärmmenge, die über einen bestimmten Beobachtungszeitraum einwirkt

    Dezibel messen: Schritt-für-Schritt

    Die präzise Messung von Lärmbelastungen in industriellen Umgebungen erfordert ein sorgfältiges Vorgehen und das richtige Equipment. Bevor Sie mit der Messung beginnen, ist es wichtig, das Gerät ordnungsgemäß vorzubereiten und zu kalibrieren. Stellen Sie sicher, dass der Dezibelmesser vollständig aufgeladen ist und alle benötigten Zubehörteile wie Mikrofon, Windschutz und Kalibrator vorhanden sind. Verbinden Sie den akustischen Kalibrator mit dem Mikrofon und justieren Sie das Gerät gemäß den Vorgaben des Kalibrators auf den korrekten Referenzpegel (z. B. 94 dB bei 1 kHz). Diese Kalibrierung sollte vor jeder Messreihe erfolgen, um genaue Ergebnisse zu gewährleisten.

    Wählen Sie einen geeigneten Messort, der repräsentativ für die zu untersuchende Lärmquelle ist. Vermeiden Sie Reflexionsflächen und Hintergrundgeräusche, die das Messergebnis verfälschen könnten. Platzieren Sie das Mikrofon in der richtigen Höhe und Entfernung zur Lärmquelle, etwa 1,5 Meter über dem Boden und mindestens 1 Meter von reflektierenden Oberflächen entfernt. Ein Stativ kann hilfreich sein, um das Mikrofon stabil und vibrationsfrei zu fixieren.

    Schalten Sie den Dezibelmesser ein und wählen Sie die entsprechenden Einstellungen für Ihre Messung. Stellen Sie den Pegelbereich so ein, dass er die erwarteten Geräuschpegel umfasst, und wählen Sie zwischen "Fast" (125 ms) oder "Slow" (1 s) abhängig von der Art der Lärmquelle. Verwenden Sie die A-Bewertung (dB(A)) für allgemeine Lärmmessungen oder die C-Bewertung (dB(C)) für hohe Schalldruckpegel.

    Beginnen Sie die Messung und achten Sie darauf, das Gerät während der Messung nicht zu bewegen. Zeichnen Sie den Schalldruckpegel über den gewünschten Zeitraum auf. Bei längerfristigen Messungen nutzen Sie die Aufzeichnungsfunktion, um die Pegel über einen definierten Zeitraum zu dokumentieren. Speichern Sie die Messdaten im internen Speicher des Geräts oder übertragen Sie sie über eine USB- oder Bluetooth-Verbindung auf einen Computer zur weiteren Analyse. Verwenden Sie spezialisierte Software, um die aufgezeichneten Daten zu analysieren und Berichte zu erstellen.

    Nach der Messung reinigen Sie das Mikrofon vorsichtig und entfernen den Windschutz, um Beschädigungen zu vermeiden. Lagern Sie den Dezibelmesser in der mitgelieferten Schutzhülle oder im Koffer, um ihn vor Stößen und Umwelteinflüssen zu schützen. Planen Sie regelmäßige Kalibrierungen des Dezibelmessers, um die langfristige Genauigkeit zu gewährleisten. Je nach Einsatzfrequenz sollte dies mindestens einmal jährlich von einem zertifizierten Serviceanbieter durchgeführt werden.

    Lärm und Schalldruckpegel – einfach erklärt

    Geräusche entstehen durch Schall. Sie produzieren Druckwellen, die unser Trommelfell zum Schwingen bringen. Je stärker diese Schallwellen ausgeprägt sind, desto lauter ist der Ton, den wir dadurch wahrnehmen. Im physikalischen Sinne sind Schallwellen Sinuskurven, deren Fläche den Schalldruck abbildet. Er wird in Pascal angegeben.

    Um nun die Lautstärke eines Tons zu bewerten, setzt man seinen momentanen Schalldruck in Bezug. Dazu dient die Hörschwelle, jene Lautstärke, die das menschliche Ohr gerade noch wahrnehmen kann. Den errechneten Schalldruckpegel stellt man in Dezibel auf einer logarithmischen Skala dar. Er ist im Gegensatz zum Schallleistungspegel ortsabhängig. Je weiter die Schallquelle entfernt ist, desto geringer der Schallpegel.

    Da wir hohe Töne lauter wahrnehmen als tiefe Töne, ist unsere Hörschwelle je nach Frequenz unterschiedlich. Ein Mikrofon nimmt, anders als das menschliche Ohr, Geräusche unabhängig von ihrer Frequenz auf. Deswegen bildet in Schallpegelmessgeräten ein Filter die Frequenzbewertung des menschlichen Gehörs nach. Die A-Frequenzkurve, die in dB(A) angegeben wird, entspricht der relativen Lautstärkeempfindung eines Menschen. Man wendet sie für gewöhnliche Schallmessungen an. C-Frequenzfilter setzt man für die Messung hoher Schallpegel, bei denen man tiefe Töne besser wahrnimmt, ein. Die Z-Kurve stellt den objektiven Schallpegel dar.

    Geräuschpegel im Vergleich

    Der Schalldruck wird logarithmisch berechnet (Zehnerlogarithmus). Eine Steigerung von 20 dB auf 30 dB ist daher kaum merklich, der Lärm eines Düsenflugzeugs mit 130 dB hingegen klingt viel lauter als der eines Bohrhammers mit 120 dB. Obwohl sich die Lärmpegel in beiden Fällen um 10 Dezibel unterscheiden, ist die Lautstärkesteigerung unterschiedlich.

    DEZIBEL-TABELLE ZUM VERGLEICH VON LAUTSTÄRKEN


    Schallpegel

    Beispiel

    Physiologische Wirkung

    1 dB

    Hörschwelle

    Sehr leise / keine Beeinträchtigung

    10 dB

    Atmen, PC-Lüfter

    20 dB

    Uhrenticken, Laubrascheln

    30 dB

    Flüstern

    40 dB

    Kühlschrank, leichter Regen

    Konzentrationsstörungsschwelle

    50 dB

    Vogelgezwitscher

    60 dB

    Konversationslautstärke

    70 dB

    Föhn, Staubsauger, Verkehrslärm

    80 dB

    Schnarchen, Zahnarztbohrer

    Gesundheitsrisiko bei dauerhafter Lärmbelastung

    90 dB

    Schwertransporter, Handschleifgerät

    100 dB

    Güterzug, Kreissäge

    110 dB

    Wasserfall, Kettensäge, Bohrhammer

    120 dB

    Flugzeug auf Rollfeld

    Schmerzgrenze

    130 dB

    Düsenflugzeug (geringe Entfernung)

    140 dB

    Rockkonzert, Raketenstart, Gewehrschuss

    Hörschäden nach kurzer Einwirkung

    145 dB

    Feuerwerk

    Ganz genau messen: Klasseneinteilung für Frequenzmessgeräte

    Die DIN EN 616721-1 teilt Schallpegelmessgeräte in zwei Klassen ein, manchmal auch Typ 1 und Typ 2 genannt. Sie regelt, wie genau die Messergebnisse ausfallen müssen. Für die Referenzfrequenz von 1 kHz liegen sie bei 1,1 dB, für Geräte der Klasse 1 und bei 1,4 dB für Klasse 2 Geräte. Wer den Schallpegel DIN-konform messen möchte, braucht also mindestens ein Lautstärke Messgerät der Klasse 2.

    Professionelle Schallmessung im Betrieb

    Schallpegelmesser der Klasse 2 sind im Handwerk beliebt und eignen sich für die meisten Anwendungen im Haushalt. Aber auch für viele betrieblichen Situationen sind sie völlig ausreichend. Viele Modelle filtern mit verschiedenen Frequenzbewertungen und liefern sehr genaue Messungen, schließlich müssen sie immer die Anforderungen der DIN-Norm erfüllen. Die Geräte sind deutlich preisgünstiger als die Profi-Versionen und kosten zwischen 100 und 300 Euro.

    Dezibel-Messer der Klasse 1 bedienen einen größeren Frequenzbereich und messen auch extrem hohe oder niedrige Frequenzen. Sie bieten meist auch eine Möglichkeit, den Schallpegel für verschiedene Frequenzbereiche zu bestimmen. Diese Geräte sind besonders genau, deswegen sind sie gut für den Einsatz in Laboren geeignet. Sie dienen außerdem Fachleuten für Präzisionsanwendungen sowie Gutachtern und Behörden.

    Im Handel findet man auch Schallpegelmessgeräte ohne Klassifizierung. Diese Geräte sind meist schon für weniger als 50 Euro zu haben. Da sie nicht der DIN-Norm entsprechen, ist bei den Messergebnissen Vorsicht geboten. In Tests fallen diese Modelle oft durch höhere Ungenauigkeit auf, oder sie können sehr leise Töne nicht mehr erfassen.

    Rechtsvorschriften – damit Lärm nicht zur Gesundheitsgefahr wird

    Ab einer bestimmten Lautstärke belastet Lärm den menschlichen Körper und kann sogar gesundheitsschädlich sein. Andauernde Umgebungsgeräusche zu Hause oder am Arbeitsplatz können Stress auslösen, die Unfallgefahr erhöhen und das Hörorgan schädigen. Wie stark sich Lärmbelastung auswirkt, hängt von der Dauer der Lärmeinwirkung und von ihrer Intensität ab. Als Grenzwerte, die für den Menschen keine Belastung darstellen, hat die WHO 50 dB tagsüber und 40 dB nachts festgelegt. Doch bereits bei Dauerschallpegeln von 25 dB verringert sich die Erholsamkeit des Schlafs und das psychische wie soziale Wohlbefinden leidet. Bei Werten über 80 dB, wenn auch nur vorübergehend, drohen Tinnitus und Schwerhörigkeit. Die Schmerzgrenze liegt bei 130 dB.

    Um Lärm vorzubeugen und vor seinen Auswirkungen zu schützen, gibt es in Deutschland verschiedenste Vorschriften im privatrechtlichen und arbeitsrechtlichen Bereich. Ein allgemeingültiges Gesetz existiert allerdings nicht. Neben dem Bundesimmissionsschutzgesetz regeln eine Vielzahl länderspezifischer Verordnungen für unterschiedliche Lebensbereiche die Lärmauswirkungen. Hier einige Grenzwerte im Überblick:

    • Beurteilungspegel max. 55 dB(A) für Arbeitnehmer der Tätigkeitsklasse I
    • Beurteilungspegel max. 70 dB(A) für Arbeitnehmer der Tätigkeitsklasse II
    • Schallpegel bei Impulslärm für Arbeitnehmer bis 135 dB(C)
    • Musiklautstärke von Kopfhörern maximal 85 dB(A)
    • Dauerschallpegel tagsüber für Fluglärm 65 dB, 45 dB nachts
    • Wohngebiete 50 dB(A) tagsüber, 35 dB(A) nachts

    In der Schweiz bestimmen auf Basis des Umweltschutzgesetzes mehrere Verordnungen die Umsetzung des Lärmschutzes. Als Immissionsgrenzwerte gelten zum Beispiel in Wohngebieten 60 dB(A) tagsüber und 50 dB(A) nachts, in Industriegebieten 70 bzw. 60 dB(A).

    Auch in Österreich gibt es kein allgemeines Gesetz zum Lärmschutz. Gewerbeordnung, Kraftfahrgesetz oder Straßenverkehrsordnung und landesrechtliche Bauordnungen setzen die Rahmenbedingungen. Feste Grenzwerte bestehen nur für manche Lärmarten. Verkehrslärm darf beispielsweise tagsüber die Schallgrenze von 60 dB und nachts von 50 dB nicht überschreiten.

    Worauf Sie beim Kauf eines Lautstärke-Messgeräts achten sollten

    Die Qualität ist ausschlaggebend beim Kauf eines Lautstärke Messgeräts. Der Hersteller gibt die Messgenauigkeit in +/- dB an, dazu finden sich im Internet auf vielen Seiten Tests und Vergleiche. Wer sicher sein will, greift zu DIN-zertifizierten Lautstärke Messern. Bei der Auswahl sollten Sie folgende Punkte bedenken:

    Schallpegelmessgerät-Set mit Koffer
    • Einsatzort: Je nachdem, wofür Sie ein Lärmpegelmessgerät verwenden möchten, muss es unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Am Arbeitsplatz kommt es auf Spitzenschallpegel und Dauerschallpegel an, im Flugverkehr ist der äquivalente Dauerschallpegel maßgeblich. Um hohe Schalldruckpegel zu messen, sollte das Gerät über eine C-Frequenzbewertung verfügen.
    • Geräteklasse: Um sich privat einen ungefähren Eindruck vom Lärmpegel zu machen, reichen oft Smartphone Apps oder günstige Geräte ohne Klassifizierungen. Genauer geht es mit den DIN-genormten Geräten der Klassen 1 und 2. Vor Gericht sind nur Messergebnisse von Schallpegelmessgeräten der Klasse 1 zulässig.
    • Zusatzfunktionen: Manche Schallpegelmesser sind mit Aufzeichnungsfunktion und internem Speicher ausgerüstet. Digitale Geräte verfügen über einen Ausgang, der sich mit dem PC verbinden lässt, um die Messdaten weiterzuverarbeiten.
    • Größe und Gewicht: Nicht immer bringt man Schallpegelmesser an einem festen Platz im Betrieb an. Oft möchte man Schallpegel an verschiedenen Orten aufnehmen. Dann spielen Größe und Gewicht eine entscheidende Rolle. Um sie im Auto oder Werkzeugkoffer aufzubewahren, eignen sich mobile, handliche Geräte.
    • Preis und Qualität: Nicht für jeden ist die teuerste Lösung die Beste. Qualitativ hochwertige Schallpegelmesser sind auch für ein überschaubares Budget zu haben. Die Preise reichen von 40 bis 3.000 Euro.
    • Zubehör: Spezielle Messungen benötigen eine besondere Zusatzausstattung wie Spezialmikrofone, Kalibriergeräte, Verlängerungskabel oder Ersatzbatterien. Für Dauermessungen ist ein Stativ eine sinnvolle Anschaffung. In einem Schallpegelmessgeräte-Koffer sind Messgerät und Zubehör bestens verstaut und leicht zum Einsatzort zu transportieren.

    Smartphone-App oder digitales Messgerät?

    Wer im Web nach Methoden zur Lautstärkemessung sucht, stößt als erstes auf zahlreiche Artikel über Dezibel Apps: einfach runterladen und direkt einsetzen. In vielen Fällen sind die Apps sogar kostenlos. Das Mikrofon im Handy erfasst die Geräusche, damit die App sie in Dezibel umrechnen kann. Allerdings ist die Richtcharakteristik auf Gespräche ausgerichtet. Somit ist es nicht empfindlich genug, um exakte Messergebnisse zu garantieren. Für eine höhere Genauigkeit empfiehlt sich daher der Anschluss eines externen Mikrofons.

    Für den groben, schnellen Einsatz zu Hause eignen sich die Apps: So weiß man im Handumdrehen, ob der Straßenlärm belastend wirkt oder ob der Nachbar nebenan nicht doch etwas zu ausgelassen feiert.

    Für genaue und verlässliche Messergebnisse lohnt sich der Kauf eines digitalen Schallpegelmessers der Klasse 2. Entsprechende Geräte bekommt man bereits ab 100 Euro. Sie sind einfach zu bedienen, messen die Lautstärke in verschiedenen dB- und Frequenzbereichen und bieten unterschiedliche Auswertemodi an. Oft haben sie zusätzlich eine Aufzeichnungsfunktion, mit der sie Geräusche über einen längeren Zeitraum hinweg überwachen.

    Häufige Fragen

    dB(A) und dB(C) sind verschiedene Frequenzbewertungskurven, die in der Schallpegelmessung verwendet werden, um den gemessenen Schalldruckpegel an die Empfindlichkeit des menschlichen Gehörs anzupassen.

    • dB(A): Diese Bewertungskurve ahmt das menschliche Gehör bei niedrigen bis mittleren Lautstärken nach. Das menschliche Ohr ist in diesem Bereich weniger empfindlich gegenüber sehr niedrigen und sehr hohen Frequenzen. Daher filtert die A-Bewertung diese Frequenzen stärker heraus. dB(A) wird häufig für allgemeine Lärmmessungen verwendet, insbesondere wenn es um die Bewertung von Umwelt- oder Arbeitsplatzlärm geht, da es die wahrgenommene Lautstärke besser widerspiegelt.
    • dB(C): Diese Bewertungskurve berücksichtigt das menschliche Gehör bei hohen Schalldruckpegeln, wo das Ohr empfindlicher gegenüber tieferen Frequenzen ist. Die C-Bewertung filtert daher die tiefen Frequenzen weniger stark heraus und bietet eine genauere Darstellung von sehr lauten Geräuschen. dB(C) wird oft in Situationen verwendet, in denen es um die Messung von Lärmpegeln bei hohen Lautstärken geht, wie bei Konzerten, Maschinenlärm oder anderen sehr lauten Umgebungen.

    Von Lärmbelästigung spricht man in der Regel ab etwa 55 dB, wenn es sich um dauerhafte Geräusche handelt. Dieser Pegel kann beispielsweise durch lauten Straßenverkehr verursacht werden und als störend empfunden werden. Nachts liegt die Schwelle für Lärmbelästigung oft noch niedriger, bei etwa 40 dB, da in ruhigen Umgebungen geringere Geräuschpegel als störend wahrgenommen werden.

    40 dB entsprechen der Lautstärke eines ruhigen Wohnzimmers oder eines leisen Gesprächs. Es ist eine moderate Geräuschkulisse, vergleichbar mit einem Kühlschrank oder leichtem Regen, und liegt unterhalb der Schwelle, bei der Konzentrationsstörungen auftreten können.

    70 dB entsprechen der Lautstärke eines Staubsaugers, eines Haartrockners oder von starkem Straßenverkehr. Diese Geräuschkulisse ist deutlich wahrnehmbar und kann bei längerer Exposition bereits zu einer Belastung führen.

    80 dB entsprechen der Lautstärke eines schnarchenden Menschen, eines Zahnarztbohrers oder lauten Verkehrs. Diese Geräuschkulisse stellt bei längerer Exposition ein Gesundheitsrisiko dar und kann zu Hörschäden führen.

    100 dB entsprechen der Lautstärke eines Güterzugs, einer Kreissäge oder eines sehr lauten Konzerts. Diese Geräuschkulisse ist extrem laut und kann bereits nach kurzer Einwirkung das Gehör schädigen. Es wird dringend empfohlen, Gehörschutz zu tragen, wenn man solchen Lärmpegeln ausgesetzt ist.

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