Verbrennungsmotoren
Insbesondere bei Hochleistungs- oder Turbomotoren herrschen hohe Temperaturen und Druckverhältnisse, die robuste Materialien voraussetzen. Doch nicht nur die mechanischen Ansprüche an O-Ringe sind hoch. Viele einfache Kautschuke und Polymere sind nicht für die Verwendung mit Mineralölen, Kraftstoffen oder Kühlmitteln geeignet. Daher empfehlen sich O-Ringe aus speziellen hergestellten Materialmischungen hergestellt werden, die auch bei Kontakt mit in Motoren verwendeten chemischen Subtanzen die Dichtungswirkung beizubehalten. Zugleich müssen sie hoher Hitze standhalten. Empfehlenswerte Materialien sind beispielsweise Silikon-Kautschuk (VMQ) und Polyacrylat-Kautschuk (ACM).
Lebensmittelproduktion
Als „lebensmittelecht“ deklarierte O-Ringe müssen den Normen der EU-Richtlinie EG 1935/2004 entsprechen. Erst dann sind sie zur Verwendung in der Lebensmittelproduktion bzw. zur Zubereitung von Speisen und Getränken freigegeben, wo der Kontakt mit Wasser, sauren Zutaten sowie Fetten/Ölen die Integrität der Dichtungen potenziell gefährdet. Einige gängige lebensmittelechte Werkstoffe sind EPDM, Fluorkarbon, Nitril, Neopren und Silikon.
CO2-haltige Einsatzumgebungen
Kohlendioxid stellt oft ein Problem für viele Arten von O-Ringen dar: Weichere Materialien neigen dazu, das Gas mit der Zeit zu absorbieren, was zu einem „aufzublähen“ des Ringes führt. Dadurch kann keine zuverlässige Dichtung garantiert werden. Im Laufe der Zeit führt das dazu, dass der O-Ring spröde wird.
Für Anwendungen, bei denen der O-Ring CO2-Kontakt hat, empfehlen sich Materialien wie Polyurethan, PTFE, Nitril und Fluorelastomere. Berücksichtigen Sie bei der Wahl des Werkstoffes auch andere Umweltbedingungen wie Temperatur, mechanische Beanspruchung oder Ozon.
Luftfahrt
Gerade in der Luft- und Raumfahrt müssen O-Ringe chemisch hochbeständig sein und in einem breiten Temperatur- und Druckbereich arbeiten können, um Unfälle zu vermeiden. Besonders kritische Stellen sind Dichtungen für Tankdeckel, Kraftstoffsysteme und Ventildeckel. Hierfür eignen sich u.a. Nitrile, Ethylen-Propylen, Fluorsilikone.