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    Warum sollte man Energie sparen
     
      • Veröffentlicht am 8. Sept. 2023
      • Zuletzt bearbeitet am 8. Sept. 2023
    • 6 min

    Warum sollte man Energie sparen

    Dieser Leitfaden veranschaulicht die Notwendigkeit von Energiesparmaßnahmen in Unternehmen, die Ansätze dazu sowie die potenziellen Kosteneinsparungen und Wettbewerbsvorteile, die sich daraus ergeben können.

    RS Components Leitfaden

    Es gibt mindestens zwei Möglichkeiten, diese Frage zu beantworten. Einerseits ist es eine moralische Verpflichtung gegenüber der Umwelt und unseren Mitmenschen. Achtzig Prozent des Kohlendioxids, das in die Atmosphäre gelangt, wird durch die Energieerzeugung erzeugt und macht 89 Prozent der durch menschliche Aktivitäten verursachten Treibhausgase aus. Die Produktion von Kohlendioxid verstärkt den Treibhauseffekt, was wiederum zu einem Anstieg der globalen Temperatur führt.

    In der gegenwärtigen geopolitischen Lage und unter Berücksichtigung des Klimawandels sowie der Ängste und Erwartungen der Öffentlichkeit steht das globale Energiesystem unter besonderem Druck und auf dem Prüfstand. Anpassungen reichen einfach nicht mehr aus, vielmehr ist eine drastische Änderung erforderlich, wie der Verbrauch gesteuert wird. Energieeinsparung und Wiederverwendung sind der effizienteste Weg, dies zu erreichen. Diese Art von Argumentation ist zwar stichhaltig, aber in der Regel von begrenzter Tragweite.

    Andererseits sind Argumentationen, die einen pragmatischen Ansatz beinhalten, prägnanter. Die Senkung des Energieverbrauchs in einem Unternehmen wirkt sich positiv auf die Bilanz aus und stärkt das Image des Unternehmens gegenüber Institutionen, Mitarbeitern und Kunden gleichermaßen. Energie darf nicht länger nur als Kostenfaktor betrachtet werden, der verwaltet werden muss, sondern als Chance, Risiken zu verringern, die Widerstandsfähigkeit zu stärken und neue Werte und Verhaltensweisen zu schaffen.

    Wettbewerbsfähigkeit steigern

    Wie der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) bestätigt hat, sind die Energiepreise zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor für KMUs geworden. Nachfolgende Feldforschungen haben ergeben, dass das Potenzial bei KMUs je nach Sektor und Geschäftsentwicklung zwischen einigen hundert und mehreren zehntausend Euro pro Jahr liegt.

    Unternehmensinvestitionen in erneuerbare Energien und weniger energieintensive Verfahren und Maschinen tragen jedoch nicht nur auf wirtschaftlicher Ebene Früchte. Wie auch im EU-Konzept der Corporate Social Responsibility definiert, fördert Nachhaltigkeit tendenziell eine ressourceneffizientere und wettbewerbsfähigere Wirtschaft. Mit anderen Worten: Ein Unternehmen, das ein nachhaltiges Wachstum anstrebt, ist wettbewerbsfähiger, weil es nicht nur Energie spart, sondern auch eine höhere Akzeptanz in einem umweltbewussten Umfeld erreicht.

    Von Mitbewerbern differenzieren

    Die heutige Geschäftswelt ist äußerst wettbewerbsintensiv und wird es in naher Zukunft wahrscheinlich noch mehr werden. Denn Technologien und Innovationen in den verschiedenen Produktionsverfahren, im Vertrieb usw. ermöglichen es den Unternehmen, sich relativ leicht an jedem beliebigen Standort niederzulassen und Kunden aus der ganzen Welt anzuziehen. Auf gesellschaftlicher Ebene ist eines der großen globalen Themen sicherlich der Klimawandel und in letzter Zeit auch die Energiekosten. Ein konsequentes Engagement in diesen Bereichen bringt nicht nur die oben beschriebenen wirtschaftlichen Vorteile, sondern auch eine vorteilhafte Differenzierung gegenüber der Konkurrenz. Einem KPMG-Bericht zufolge richtet sich die Aufmerksamkeit der Verbraucher zunehmend auf die Auswirkungen von Unternehmen auf Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung (ESG). Daher legen sie größeren Wert auf ethisches Verhalten und den ökologischen Fußabdruck. Dies beeinflusst dann seinerseits das Verhalten der Investoren. Bereits 2018 ergab eine britische Studie, dass drei Viertel der Verbraucher lieber bei Anbietern einkaufen, die erneuerbare Energien nutzen, und jeder Fünfte wäre sogar bereit, einen Aufpreis zu zahlen.

    Erste Schritte zur Energieeffizienz

    Letztlich braucht es nicht viel, um uns auf den Weg des Energiesparens zu bringen. Man nehme etwa die Nutzung des Sonnenlichts, das ein hervorragender, wenn auch begrenzter Ersatz für künstliches Licht ist (was eine Menge Geld kostet). Unternehmen schenken dem Thema Beleuchtung oft wenig oder gar keine Beachtung. Eine Nachlässigkeit, die enorme Kosten mit sich bringt, aber nicht nur in Form von kWh. Untersuchungen der Universität Würzburg haben gezeigt, dass Tageslicht die Qualität der Arbeit verbessert und die Zahl der Krankheitstage der Arbeitnehmer verringert. Diesbezüglich müssen bereits in der Planungsphase der Anlagen Überlegungen angestellt werden, was die Anordnung der Räume, die Anzahl und die Art der zu verwendenden Fenstergläser, die Verwendung intelligenter Fenster usw. betrifft. Oder man betrachte das Wassersparen. Die Wasserverschwendung in einem Industriegebäude kann 50 % höher sein als in einem Haus, in Einrichtungen wie Krankenhäusern sogar 70 %. In diesen Fällen haben die Nutzer keine direkten wirtschaftlichen Folgen und ändern daher ihr Verhalten. Einfache Technologien wie zeitgesteuerte Wasserhähne, Urinale mit Lichtschranken usw. können diesem Problem entgegenwirken.

    Die ersten Schritte müssen jedoch immer unter Einbeziehung der Mitarbeiter und der Geschäftsführung erfolgen, die als Vorbilder für das angestrebte tugendhafte Verhalten fungieren soll. In diesem Zusammenhang ist es auch sinnvoll, Schulungen anzubieten, insbesondere für Verantwortliche in den Bereichen Gebäudemanagement, Anlagentechnik und Einkauf, und die Mitarbeiter einzuladen, ihre Ideen und Vorschläge einzubringen.

    Energieverbrauch berechnen

    Die Energieeffizienz eines Unternehmens beginnt mit einer gründlichen Analyse der aktuellen Energieausgaben, häufig in Form eines Audits. Um vollständig zu verstehen, welche Prozesse die größten Auswirkungen auf die Kosten haben, ist ein systematisches Verfahren erforderlich, das angemessene Kenntnisse über den Energieverbrauch liefert, um mögliche Einsparungsmöglichkeiten zu ermitteln. Das Energie-Audit ist der erste Schritt vor dem Start eines Energieeffizienz-Projekts. Es ist die Grundlage, auf der festgestellt werden kann, ob ein Projekt technisch und wirtschaftlich machbar ist. Mithilfe eines Audits kann die Energiebilanz des Unternehmens bestimmt werden, um mögliche Modernisierungsmaßnahmen zu ermitteln. Durch die Bewertung der technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten kann eine Berechnung zur Senkung der Betriebskosten durchgeführt werden.

    Im Anschluss an das Audit werden die Verbrauchsdaten sowie die Strom- und Wärmekosten erfasst und anhand von Verbrauchs-Modellen der Branche verglichen. Daraus können unter Einbeziehung eines Energieberaters (siehe unten) weitere technische und praktische Maßnahmen abgeleitet werden.

    Energieberatung in Betracht ziehen

    Energieberatung ist ein nützliches Instrument, um Energie zu sparen und den Verbrauch zu optimieren, aber auch um das Umweltbewusstsein auf praktische Weise zu schärfen. Angesichts des wachsenden Umweltbewusstseins der Verbraucher fördern Betreiber und öffentliche Einrichtungen zunehmend das Konzept der sauberen Energie mit gezielten Werbeaktionen und Subventionen. Der Zugang zu Förderprogramme und Erleichterungen ist jedoch nicht immer einfach, vor allem wenn man bedenkt, dass sich im Energiesektor Gesetze und Mindesteffizienz-Standards ständig ändern, ständig neue Produkte auf den Markt kommen oder sich die Erwartungen der Beteiligten ändern. Denken Sie nur an das neue Gebäudeenergiegesetz und alles, was es mit sich bringt. Infolgedessen sehen sich die Unternehmen mit einer Vielzahl möglicher Lösungen konfrontiert, die sich durch unterschiedliche Investitionskosten und mögliche Energieleistungen auszeichnen, die primär vom Sektor abhängen, in dem das Unternehmen tätig ist.

    Hier kommt die Rolle des Energieberaters ins Spiel, der mit einer gezielten und ganzheitlichen Beratung dazu beiträgt, den Ist-Zustand des Gebäudes zu verstehen, wie es genutzt wird, welcher Verbrauch anfällt und welche Maßnahmen zur Verbrauchssenkung durchgeführt werden sollten. Der Berater kann dann die Gesamtkosten der durchzuführenden Maßnahmen im Vergleich zu den wirtschaftlichen Einsparungen, die sie mit sich bringen, abschätzen, und zwar über einen Amortisationszeitraum. Es versteht sich von selbst, dass sektorale Kenntnisse des Beraters unerlässlich sind, um praktische und optimale Lösungen vorschlagen zu können.

    Zusammenfassung: Energie sparen

    Die Notwendigkeit, den Energieverbrauch zu senken und besser zu verwalten, wird immer dringlicher, insbesondere im industriellen Sektor. Dies bedeutet, dass die Unternehmen besondere Maßnahmen ergreifen müssen, um den Energieverbrauch nicht länger als reines Kostenmanagement zu betrachten, sondern in Technologien und Verfahren zu investieren, die unmittelbare wirtschaftliche Einsparungen ermöglichen.

    Finden Sie heraus, wie Sie den derzeitigen Druck auf Energieverbrauch und -preise in einen Wettbewerbsvorteil verwandeln können, indem Sie die grüne Glaubwürdigkeit Ihres Unternehmens fördern.

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