Wechselstrom (englisch „alternating current“, daher die Abkürzung „AC“) zeichnet sich dadurch aus, dass er seine Polung oder Flussrichtung im Stromkreis in regelmäßigen Intervallen wechselt. Die Änderung der Stromrichtung führt auch zu einer regelmäßigen Spannungsänderung im Wechselstromkreis. Im Unterschied dazu fließt der Strom in einem Gleichstromkreis nur in eine Richtung, weshalb die Spannung dort relativ konstant bleibt.
Wechselstromkreise benötigen für diese Änderung der Stromrichtung einen Wechselstromgenerator. Ein Wechselstromgenerator ist ein spezieller elektrischer Generator, bei dem ein elektromagnetisches Feld üblicherweise dadurch erzeugt wird, dass Strom durch einen beweglichen Schaft (Rotor) fließt, welcher sich um eine Reihe oder innerhalb einer Reihe feststehender Drahtspulen (Stator) dreht. Die Richtung oder Polung des entstehenden elektromagnetischen Feldes ändert sich durch die Drehbewegung des Rotors relativ zum Stator.
Da sich die Polung eines elektromagnetischen Felds, das durch die Drehung eines geladenen Rotors um eine feste Achse erzeugt wird, an bestimmten Punkten des Stators ändert, erfolgt der Wechsel der Stromrichtung in Wechselstrommotoren in regelmäßigen und vorhersagbaren Abständen. Man kann sich das Zusammenspiel von Wechselstromgenerator und Stromfluss in etwa wie bei einem Kolben vorstellen, der den Wasserfluss in einem Leitungssystem steuert. Dadurch, dass sich der Kolben regelmäßig vor und zurück bewegt, strömt auch das Wasser im Leitungssystem vor und zurück.
In einem typischen Gleichstrommotor leiten die Bürsten den Strom direkt von der Stromquelle zum Anker (dem stromerzeugenden Teil), weshalb diese Motoren im Englischen manchmal auch „conduction motor“ (Konduktions- oder Leitungsmotor) genannt werden.
Umgekehrt werden bestimmte bürstenlose Wechselstrommotoren als Induktionsmotoren bezeichnet, da die Wechselstromerzeugung aus einem elektromagnetischen Feld mittels Rotor und Stator auch als „(elektro)magnetische Induktion“ bekannt ist.