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      • Veröffentlicht am 1. Feb. 2023
      • Zuletzt bearbeitet am 26. Aug. 2024
    • 14 min

    Welcher Sicherheitsschuh ist der Richtige?

    Sicherheitsschuhe sind ein wichtiger Teil der Schutzausrüstung in Berufen, in denen die Füße Gefahren ausgesetzt sind. Dieser Ratgeber zeigt, wann Sicherheitsschuhe getragen werden müssen, welche Sicherheitsschuh-Klassen es gibt, welcher Schuh zu welchem Beruf passt und gibt weitere Tipps!

    Sicherheitsschuhe

    Was macht Sicherheitsschuhe aus und welchen Sicherheitsschuh brauche ich?

    Sicherheitsschuhe sind ein wichtiger Teil der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) am Arbeitsplatz. Sie schützen die Füße vor Verletzungen und können Arbeitsunfälle verhindern. Laut DGUV betreffen 16,5 % aller Berufsunfälle in Handwerk und Industrie den Fuß- und Knöchelbereich. Damit sind die Füße nach den Händen das am zweitstärksten gefährdete Körperteil.

    Die wichtigsten Merkmale von Sicherheitsschuhen sind ihre Schutzeigenschaften, die in unterschiedliche Klassen eingeteilt werden. Diese erfüllen verschiedene Anforderungen: Sie bewahren vor Ausrutschen, herabfallenden Gegenständen, Quetschungen, Hitze, Kälte oder elektrischer Spannung. Für viele Berufe sind Sicherheitsschuhe deshalb gesetzlich vorgeschrieben. Aber auch wenn keine Pflicht zum Tragen besteht, kann ihr Einsatz die Gesundheit schützen. Welcher Sicherheitsschuh der Richtige ist, hängt von der ausgeübten Tätigkeit und den spezifischen Gefährdungen am Arbeitsplatz ab.

    Moderne Modelle erfüllen nicht nur die spezifische Schutzfunktion, sie sind bequem und mittlerweile auch optisch ansprechend. Sicherheitsschuhe für Damen und Herren oder Unisex-Modelle gibt es in vielen Größen, Passformen und Stilen: vom klassischen Lederschuh über den leichten Sneaker bis hin zum Outdoor-Schuh.

    Sicherheitsschuhe Klassen: Arbeitsschuhe von S1 bis S5

    Die europäische Norm unterscheidet drei Fußschutzarten: Berufsschuhe (DIN EN ISO 20347), Schutzschuhe (DIN EN ISO 20346) und Sicherheitsschuhe (DIN ISO 20345). Sicherheitsschuhe werden hiernach mit der Kurzbezeichnung „S“ für das englische Wort „safety“ gekennzeichnet und tragen das CE-Kennzeichen. SB-Sicherheitsschuhe verfügen im Gegensatz zu Berufsschuhen über Zehenschutzkappen für hohe Belastungen. Sie sind aus Stahlblech, Aluminium, Kunststoff oder Titan gefertigt und müssen einer Kraft von mindestens 200 Joule standhalten, was etwa 1.500 kg entspricht. Diese Mindestanforderung erfüllen auch die Sicherheitsklassen S1 bis S5.

    Welche Sicherheitsschuhe passen zu welchem Beruf?

    Sicherheitsschuhe sind nicht an bestimmte Tätigkeitsbereiche oder Berufe gebunden. Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn Verletzungsgefahr für die Füße im Arbeitsumfeld besteht.

    Typischerweise werden sie im Baugewerbe, bei der Feuerwehr, in Laboren und in vielen industriellen Produktionen getragen. Je nach Tätigkeit sind verschiedene Sohleneigenschaften oder auch Halbschuhe bzw. Sicherheitsstiefel mit unterschiedlichen Schafthöhen notwendig. Im Folgenden gehen wir auf die einzelnen Schutzgrade ein und für welche Jobs sie sich am besten eignen:

    S1-Sicherheitsschuhe

    S1-Sicherheitsschuhe

    S1-Sicherheitsschuhe sind antistatisch, rutschhemmend und haben eine öl- und benzinresistente Sohle. Der Fersenbereich muss geschlossen sein und wirkt stoßabsorbierend. Dieser robuste Schuh eignet sich für Innenräume und alle Arbeitsbereiche, in denen keine Feuchtigkeitseinwirkung zu erwarten ist.

    Typische Anwendungen:

    • Fliesenleger
    • Möbelmonteure, Schreiner und Tischler
    • Maler und Lackierer
    • KFZ-Mechaniker
    • Bauleiter
    • Getränkelieferanten und Lagerarbeiter
    S2-Sicherheitsschuhe

    S2-Sicherheitsschuhe

    S2-Sicherheitsschuhe weisen die gleichen Eigenschaften wie Sicherheitsschuhe der Klasse S1 auf. Sie sind jedoch zusätzlich wasserabweisend. Das heißt, sie lassen für mindestens 80 Minuten kein Wasser durchtreten. Diese Schuhe sind auch für Außenbereiche und feuchte Umgebungen geeignet. Geläufig sind vor allem S1P- und S2P-Sicherheitsschuhe mit Durchtrittschutz. Mit dieser Variante verhindert man Verletzungen durch herumliegende Splitter oder Nägel, da die Sohle durchtrittsicher konstruiert ist.

    Typische Anwendungen:

    • KFZ-Mechaniker
    • Forstwirte und Waldarbeiter
    • Steinmetze
    • Laboranten
    • Maschinenführer
    • Personal im Rettungsdienst
    S3-Sicherheitsschuhe

    S3-Sicherheitsschuhe

    S3-Sicherheitsschuhe haben die gleichen Eigenschaften wie S2P-Sicherheitsschuhe. Sie verfügen zusätzlich über eine profilierte Laufsohle. Im Gegensatz zu S1 und S2 gibt es sie auch in Stiefelform. Sie schützen mit guter Rutschhemmung in nassen Bereichen vor vielen mechanischen Einwirkungen.

    Typische Anwendungen:

    • Schweißer, Dreher und Fräser
    • Maurer, Dachdecker
    • Transport- und Lagerarbeiter
    • Heizungsbauer und Klempner/Installateure
    • Agrarwirte, Garten- und Landschaftsbauer
    S4-Sicherheitsschuhe

    S4-Sicherheitsschuhe

    S4-Sicherheitsschuhe sind mit den gleichen Eigenschaften wie S1-Sicherheitsschuhe ausgestattet. Die Arbeitsstiefel sind aus einem polymeren Material gefertigt, das sie komplett wasserdicht macht. Sie eignen sich für Arbeiten in Nassbereichen, in denen keine Gefahren von spitzen Gegenständen am Boden ausgehen.

    Typische Anwendungen:

    • Metzger, Fleisch- und Fischverarbeitung
    • Molkereifacharbeiter, Land- und Tierwirte
    • Reinigungspersonal in Nassbereichen
    • Glas- und Fassadenreiniger
    S5-Sicherheitsschuhe

    S5-Sicherheitsschuhe

    S5-Sicherheitsschuhe sind ebenfalls nur in Stiefelform erhältlich und neben den Eigenschaften von S4 zusätzlich durchtrittsicher und verfügen über eine profilierte Sohle.

    Typische Anwendungen:

    • Land- und Tierwirte
    • Brunnenbauer
    • Straßenbauer
    • Straßenreinigung
    • GaLa-Bauer

    Sicherheitskennzeichen im Überblick


    Eigenschaft

    SB

    SB-P

    S1

    S1P

    S2

    S3

    S4

    S5

    Zehenkappe mit Schutz vor Schlägen bis 200 Joules

















    geschlossene Ferse













    energieabsorbierende Ferse













    antistatische Eigenschaften













    widerstandsfähig gegenüber Mineralöl/Benzin













    wasserabweisend





    verstärkte Mittelsohle









    Stollensohle





    wassserdichtes Polymer/Gummi




    Schutzeigenschaften von Sicherheitsschuhen

    Die Schutzfunktionen von Sicherheitsschuhen sind essenziell, um den Träger vor verschiedenen Gefahren am Arbeitsplatz zu schützen. Wir geben einen Überblick über Zehenschutz, Durchtrittschutz, Rutschhemmung, elektrische Eigenschaften und weiterer Schutzfunktionen.

    Zehenschutzkappen

    Zehenschutzkappen sind ein grundlegendes Merkmal von Sicherheitsschuhen und schützen die Zehen vor herabfallenden oder rollenden Gegenständen. Es gibt verschiedene Materialien für Zehenschutzkappen:

    • Stahl: Traditionell und weit verbreitet, bietet hervorragenden Schutz, kann aber schwerer sein.
    • Aluminium: Leichter als Stahl, bietet dennoch guten Schutz und ist korrosionsbeständig.
    • Kunststoff (Composite): Noch leichter, metallfrei und bietet thermische Isolation, was sie für bestimmte Umgebungen vorteilhaft macht.

    Durchtrittschutz

    Durchtrittschutz schützt die Füße vor Verletzungen durch scharfe Gegenstände auf dem Boden, wie Nägel oder Glasscherben. Hier gibt es zwei Hauptarten:

    • Stahlsohlen: Sehr robust und zuverlässig, jedoch weniger flexibel.
    • Textile Durchtrittschutzsohlen: Leichter und flexibler, bieten dennoch hohen Schutz und sind ideal für Arbeiten, die Beweglichkeit erfordern.

    Rutschhemmung und Sohleneigenschaften

    Rutschhemmung ist entscheidend, um Stürze und Ausrutschen zu verhindern. Die Sohlen von Sicherheitsschuhen sind daher speziell gestaltet, um auf verschiedenen Oberflächen guten Halt zu bieten. Eigenschaften der Sohlen umfassen:

    • Profile und Rillen: Sichern festen Stand auf glatten, nassen oder öligen Oberflächen.
    • Materialien: Gummi- oder PU-Sohlen bieten Flexibilität, Abriebfestigkeit und Rutschhemmung.

    Elektrische Eigenschaften

    Einige Arbeitsumgebungen erfordern speziellen Schutz vor elektrischen Gefahren:

    • Antistatisch: Verhindert die Ansammlung statischer Elektrizität, die empfindliche elektronische Geräte beschädigen könnte.
    • ESD (Electrostatic Discharge): Speziell entwickelt, um statische Elektrizität sicher abzuleiten, wichtig in der Elektronik- und Halbleiterindustrie.
    • Elektrisch isolierend: Bietet Schutz vor elektrischem Schlag, wichtig für Arbeiten an elektrischen Anlagen.

    Weitere Schutzfunktionen

    Zusätzlich zu den genannten Hauptfunktionen gibt es weitere spezifische Schutzfunktionen:

    • Wasserabweisend: Schützt die Füße in feuchten Umgebungen und hält sie trocken, was den Komfort und die Hygiene verbessert.
    • Schnittschutz: Besonders wichtig für Arbeiten mit scharfen Werkzeugen, z.B. in der Forstwirtschaft.
    • Hitze- und Kälteschutz: Spezielle Materialien und Isolierungen schützen vor extremen Temperaturen, was bei Arbeiten in der Nähe von heißen Oberflächen oder in kalten Umgebungen notwendig ist.

    Schutzeigenschaften und deren Kürzel im Überblick

    • A – antistatische Schuhe
    • C – leitfähige Schuhe
    • E – Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich
    • P – Durchtrittschutz
    • AN – Knöchelschutz
    • CI – Kälteisolierung des Sohlenbereichs
    • CR – schnittfest
    • HI – Wärmeisolierung des Sohlenbereichs
    • FO – Kraftstoffbeständigkeit
    • M – Mittelfußschutz
    • WR – wasserdichte Schuhe
    • ESD – Ableitwiderstand zwischen 100 Kiloohm bis 35 Megaohm
    • HRO – Widerstandsfähigkeit gegen kurzzeitige Kontaktwärme bis 300 °C
    • SRA – Sicherheitsschuhe mit Rutschhemmung auf Keramikfliesen
    • SRB – Sicherheitsschuhe mit Rutschhemmung auf Stahlplatten und Glycerin
    • SRC – Sicherheitsschuhe mit Rutschhemmung auf Keramikfliesen, Stahlplatten und Glycerin
    • WRU – Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme
    Schuhformen nach DIN EN ISO 20345

    Von links nach rechts: Halbschuh (Passform A), Stiefel niedrig (Passform B), Stiefel halbhoch (Passform C), Stiefel hoch (Passform D). Nicht abgebildet: Stiefel oberschenkelhoch (Passform E) mit variabler Verlängerung (a)

    Besonderheiten antistatischer Sicherheitsschuhe

    Die europäische Norm EN ISO 20345 teilt antistatische Schuhe abhängig von ihrem Durchgangswiderstand in drei Bereiche ein. Man unterscheidet zwischen leitenden, antistatischen und isolierenden Sicherheitsschuhen. Sicherheitsschuhe der Klassen S1 bis S5 sind grundsätzlich antistatisch. Diese Modelle vermeiden, dass sich der Träger elektrostatisch auflädt und es beim Berühren von Objekten zu Entladungen kommt. Das ESD-Schutz-Kennzeichen erhalten sie nur, wenn ihr Durchgangswiderstand zwischen 100 Kiloohm und 35 Megaohm liegt.

    Elektrostatische Entladungen können empfindliche elektronische Bauteile wie Speichermedien und IC-Schaltkreise auf Mikrochips zerstören. Die dabei entstehenden Funken stellen zudem ein beträchtliches Sicherheitsrisiko dar. Zertifizierte ESD-Sicherheitsschuhe kommen beim Umgang mit entzündlichen Materialien, bei der Elektroinstallation und in der Mikroelektronik zum Einsatz. Der Durchgangswiderstand im Megaohm-Bereich sorgt dafür, dass keine gefährlichen Ströme durch den Körper fließen, wenn man versehentlich unter Spannung stehende Teile berührt. Für diese Arbeiten sind elektrisch isolierende Schuhe mit besonders hohen Widerstandswerten vorgeschrieben, die bis zu 1.000 Volt Wechselspannung und 1.500 Volt Gleichspannung standhalten.

    ESD-Schuhe werden in folgenden Bereichen gebraucht:

    • Techniker und Wartungspersonal in elektrostatisch gefährdeten Bereichen
    • Halbleiterherstellung und Elektronikproduktion
    • Elektroanlagenmonteure

    Ausführliche Informationen über ESD-Kleidung finden Sie in unseren Ratgeber dazu.

    Wie viel wiegen Sicherheitsschuhe?

    Normales Schuhwerk bringt zwischen 300 und 400 g auf die Waage. Arbeitsschuhe, die ihren Träger mit speziellen Materialien und Einsätzen vor Gefahren schützen, wiegen mehr. Dank neuartiger Stoffe ist der Unterschied jedoch in vielen Fällen gar nicht mehr groß. So ersetzten heute Kappen aus Polymeren beispielsweise schwere Stahlkappen.

    Grundsätzlich gilt: Je höher die Schutzklasse, desto schwerer sind die Schuhe. Die leichtesten Sicherheitsschuhe sind S1-Modelle aus Stoff oder Mikrofaser. Mit weniger als 1000 g verfügen sie nicht über eine Stahlkappe oder einen metallischen Durchtrittschutz. S3-Arbeitsschuhe hingegen bieten dem Träger mit speziellen Metalleinsätzen einen höheren Schutz und sind entsprechend schwerer. Sie können bis zu zwei Kilogramm wiegen.

    Wann müssen Sicherheitsschuhe getragen werden?

    Gebotsschild Fußschutz

    In Deutschland verpflichtet das Arbeitsschutzgesetz (§ 5) Arbeitgeber, Gefährdungen am Arbeitsplatz zu ermitteln und Schutzmaßnahmen zum Wohle der Arbeitnehmer entsprechend der Arbeitsbedingungen zu treffen. In bestimmten Berufen sind Sicherheitsschuhe gesetzlich vorgeschrieben. Arbeitgeber müssen diese zur Verfügung stellen, wenn Fußverletzungen durch herabfallende, rollende oder spitze oder scharfe Gegenstände drohen, oder wenn bewegliche Maschinenteile den Fuß einklemmen oder quetschen könnten.

    Auch beim Umgang mit ätzenden oder heißen Flüssigkeiten sind Arbeitsschuhe Pflicht. Die Kosten trägt der Arbeitgeber. Es drohen empfindliche Strafen, wenn die Vorschriften nicht eingehalten werden. Arbeitnehmer, die das Tragen von Sicherheitsschuhen verweigern, riskieren eine Kündigung und können im Falle eines Unfalls sogar den gesetzlichen Versicherungsschutz verlieren.

    Sicherheitsschuhe zu tragen kann auch sinnvoll sein, wenn keine gesetzliche Pflicht dazu besteht. Viele Berufsgenossenschaften empfehlen Sicherheitsschuhe bei allen Tätigkeiten, die die Fußgesundheit gefährden.

    Gut zu wissen!

    Gut zu wissen!

    Wie viele Sicherheitsschuhe muss der Arbeitgeber zur Verfügung stellen?

    Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet Arbeitgeber zwar dazu, bei Arbeiten in gefährdeten Bereichen Sicherheitsschuhe zur Verfügung zu stellen und auch die Kosten dafür zu übernehmen. Das Gesetz trifft jedoch keine Aussage dazu, wie viele Paare an Sicherheitsschuhen bereitzustellen sind und wie oft diese ausgetauscht werden müssen. Auch die DGUV-Regel 112-991 zur Benutzung von Fuß- und Knieschutz spricht nur von einer „ausreichenden Anzahl“. Die Berufsgenossenschaft empfiehlt, die Schuhe einmal im Jahr auszutauschen, wonach sich die meisten Arbeitgeber richten. Im Falle von Beschädigungen müssen Arbeitsschuhe sofort ersetzt werden.

    Besondere Modelle für individuelle Ansprüche

    Sicherheitsstiefel

    Damit Sicherheitsschuhe nicht nur schützen, sondern auch angenehm zu tragen sind, kommt es auf eine gute Passform und die richtigen Materialien an.

    Es gibt robustere große Sicherheitsschuhe und Modelle für zierliche und schmale Füße. Für breite Füße kann man spezielle Schuhe mit 12er Weite wählen. Um in Industriebetrieben auf einen Schuhwechsel zwischen Fabrikhalle und Büro verzichten zu können, sind Sicherheitsschuhe mit Absätzen verfügbar. Für den Sommer gibt es luftdurchlässige, leichte Sicherheitsschuhe. Für den Winter kann man Schuhe mit wärmendem Innenfutter und wasserdichtem Obermaterial wählen.

    Auch Einlagenträger müssen auf Sicherheitsschuhe nicht verzichten. Das Ersetzen oder Austauschen von Einlegesohlen oder orthopädische Anpassungen sind erlaubt, wenn der Hersteller dies ausdrücklich gestattet. Orthopädischer Fußschutz ist nach DGUV 112-191 zertifiziert. Diese Modelle sind entsprechend gekennzeichnet.

    Expertentipp: Die richtige Passform ist entscheidend

    Achten Sie darauf, dass Ihre Sicherheitsschuhe gut sitzen und ausreichend Platz im Zehenbereich bieten. Zu enge Schuhe können Druckstellen und Blasen verursachen, während zu weite Schuhe die Stabilität beeinträchtigen. Lassen Sie Ihre Füße am besten nachmittags messen, da sie im Laufe des Tages leicht anschwellen.

    Was gehört zum Check der Sicherheitsschuhe?

    Vor jedem Arbeiten sind die Schuhe auf Mängel zu prüfen. Sind das Obermaterial und alle Nähte intakt? Die Zehenschutzkappe darf nicht freiliegen und Innenmaterialien dürfen nicht herausquellen. Nur gut sitzende, fest geschnürte Schuhe bieten die nötige Sicherheit beim Laufen. Für einen sicheren Halt auf rutschigen Böden darf das Profil nicht abgelaufen sein.

    Am besten ist es, Risiken gar nicht erst entstehen zu lassen. Wichtig ist es, den Arbeitsplatz sauber zu halten. Die Installation von speziellen Gittern am Boden schützt zusätzlich, dass sie herabfallende Späne oder Flüssigkeiten passieren lassen.

    Nach dem Arbeiten sollte man die Schuhe grob von Schmutz befreien, die Laufsohle prüfen und eingetretene Objekte entfernen. Starke Verschmutzung wäscht man unter fließendem Wasser ab und lässt die Schuhe mit gelockerten Schnürsenkeln und Lasche an einem luftigen Ort bei Zimmertemperatur trocknen. Zeitungspapier nimmt die Feuchtigkeit aus dem Inneren auf. Auf das schnelle Trocknen auf der Heizung sollte man verzichten, da das Leder dadurch brüchig wird. Nach mehrmaligem Reinigen sollten die Schuhe erneut imprägniert werden, um Nässe, Öl, Schmutz und Staub zuverlässig abzuhalten.

    Tipps zur Pflege von Sicherheitsschuhen

    Bei Obermaterialien wie Leder verlangen Sicherheitsschuhe besonderen Pflege. Glattleder hält man am besten mit Schuhcreme geschmeidig. Diese wirkt außerdem Wasser abstoßend. Rauleder oder Nubukleder benötigen Pflegeprodukte ohne Fett oder Wachs und sollten regelmäßig mit einer Bürste aufgeraut werden. Hier eignet sich zum Beispiel Imprägnierspray.

    Um unangenehmen Gerüchen vorzubeugen, sollte man Sicherheitsschuhe regelmäßig wechseln und, falls möglich, nicht jeden Tag die gleichen Schuhe anziehen, um ihnen ausreichend Zeit zum Lüften zu geben. So verhindert man die Vermehrung von Bakterien. Nasse Schuhe sollte man immer gut trocknen lassen. Insbesondere Lederschuhe sollten aber nicht direkt an der Heizung getrocknet werden. Besser und vor allem schonender ist es, sie mit etwas Zeitungspapier auszustopfen. Dieses nimmt die Feuchtigkeit gut auf.

    Häufige Fragen

    Die Bereitstellung von Sicherheitsschuhen durch den Arbeitgeber ist nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, sondern auch eine wichtige Maßnahme zum Schutz der Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer. Arbeitgeber sollten daher sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter angemessen ausgestattet sind und die notwendigen Schulungen erhalten, um die Schutzmaßnahmen effektiv zu nutzen.

    Nach dem Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) muss der Arbeitgeber geeignete Schutzmaßnahmen treffen, um die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten zu gewährleisten. Dazu gehört auch die Bereitstellung von PSA wie Sicherheitsschuhen, wenn eine Gefährdungsbeurteilung dies notwendig macht.

    Auch die EU-Richtlinie 89/656/EWG verpflichtet Arbeitgeber zur Bereitstellung von persönlicher Schutzausrüstung, wenn Risiken am Arbeitsplatz nicht durch andere Maßnahmen vermieden werden können.

    Im Lager sollten Sicherheitsschuhe verwendet werden, die mindestens den Standards der Klassen S1, S1P, S2 oder S3 entsprechen, abhängig von den spezifischen Gefahren. Eine gründliche Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsplatzes hilft dabei, die genau passende Schutzklasse zu bestimmen. Arbeitgeber sind verpflichtet, die geeigneten Sicherheitsschuhe zur Verfügung zu stellen und sicherzustellen, dass ihre Mitarbeiter diese korrekt tragen.

    Ja, es gibt speziell entwickelte Arbeitsschuhe für Menschen mit Problemfüßen. Diese Schuhe sind darauf ausgelegt, den besonderen Anforderungen und Herausforderungen von Menschen mit Fußproblemen gerecht zu werden, ohne dabei den notwendigen Schutz und die Sicherheitsstandards zu vernachlässigen. Zudem kann der Tragekomfort durch die Verwendung von anpassbaren Einlegesohlen auch bei herkömmlichen Sicherheitsschuhen verbessert werden.

    Arbeitsschuhe und Sicherheitsschuhe unterscheiden sich hauptsächlich im Grad des Schutzes. Arbeitsschuhe sind für Komfort und grundlegenden Schutz bei Tätigkeiten ohne erhebliche Gefahren entwickelt. Sie bieten rutschfeste Sohlen und leichte Polsterung, jedoch keine Zehenschutzkappen oder Durchtrittschutz, und sind für Arbeiten wie Büroaufgaben oder leichte Tätigkeiten in der Gastronomie geeignet. Sicherheitsschuhe hingegen sind für gefährliche Arbeitsumgebungen konzipiert und bieten umfassenden Schutz, einschließlich Zehenschutzkappen, Durchtrittschutz und antistatischen Eigenschaften. Sie entsprechen spezifischen Sicherheitsnormen (z.B. EN ISO 20345) und sind für Bereiche wie Bauwesen und Industrie unverzichtbar.

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