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    Was ist eine Instandhaltungsstrategie und welche Formen gibt es?
     
      • Veröffentlicht am 30. Mai 2023
      • Zuletzt bearbeitet am 18. Okt. 2023
    • 6 min

    Was ist eine Instandhaltungsstrategie und welche Formen gibt es?

    Sobald die Rolle und die Bedeutung der Instandhaltung geklärt sind, lohnt es sich zu überlegen, welche Instandhaltungsstrategie für Ihr Unternehmen am besten geeignet ist.

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    Eine Instandhaltungsstrategie kann als die Summe der im Instandhaltungsplan aufgeführten Maßnahmen betrachtet werden. Das Ziel der Strategie ist es, ein hohes Maß an Effizienz und Qualität in der Produktion zu gewährleisten und gleichzeitig Zeit und Kosten zu optimieren. Die Maßnahmen werden auf der Grundlage der Art und Verwendung der vorhandenen Maschinen ausgewählt. Die Strategie zielt darauf ab, die Nutzungsdauer der Anlagen zu verlängern, die Produktivität zu steigern, die Sicherheit des Personals zu gewährleisten und qualitativ hochwertige Ergebnisse zu liefern. All dies muss auch unter dem Gesichtspunkt des Kosten-Nutzen-Verhältnisses bewertet werden.

    Die Wahl einer Instandhaltungsstrategie muss auf präzisen Daten und Indikatoren beruhen, damit jede Entscheidung nachverfolgt und bei Bedarf angepasst werden kann. Ferner beweist ein datengestützter Instandhaltungsplan externen Stakeholdern die Zuverlässigkeit des Unternehmens.

    Zusammenfassend kann man die Arten von Strategien als reaktiv (es wird nichts unternommen, bis ein Problem auftritt), vorbeugend (Wartung wird in vordefinierten Intervallen ausgeführt) oder vorausschauend (Wartung ist stark datengesteuert und richtet sich auf die Vorhersage von Ausfallpunkten) beschreiben. Es gibt auch andere Strategien, die letztlich jedoch eine Kombination aus diesen drei Möglichkeiten sind.

    Die richtige Instandhaltungsstrategie auswählen

    Eine reaktive Instandhaltungsstrategie ist nicht immer die schlechteste Option. Vorbeugen ist eigentlich besser als Heilen, aber es ergibt sich hierbei auch die folgende Frage: zu welchem Preis? Um ein konkretes Beispiel zu nennen: Glühbirnen werden zu Hause wahrscheinlich nur dann ausgetauscht, wenn sie nicht mehr funktionieren. Das liegt daran, dass die Kosten für eine Glühbirne gering sind und der Einsatz einer Glühbirne wenig kritisch ist. Die Glühbirnen in einem Operationssaal jedoch müssen regelmäßig überprüft werden, weil sie hingegen funktions-kritisch sind; hier sind also vorbeugende Maßnahmen vonnöten. In einem industriellen Umfeld liegt der Fokus nicht nur auf den Kosten.: Eine übermäßige vorbeugende Wartung kann auch überfordern und dadurch den Betrieb verlangsamen.

    Die Wahl der richtigen Instandhaltungsstrategie lässt sich in 4 Fragen zusammenfassen:

    • Wie hoch sind die Wartungskosten im Vergleich zu den potenziellen Gesamtkosten des Schadens (einschließlich mögliche Produktionsausfälle, Geldbußen, Reparaturkosten usw.)?
    • Behebt jede Maßnahme einen bestimmten Ausfall (sind einige Wartungsmaßnahmen überflüssig oder finden sie zu häufig statt)?
    • Behebt die Instandhaltung Ausfälle zum optimalen Zeitpunkt (sind Routine Wartungsmaßnahmen notwendig, werden Maßnahmen zu früh/zu spät im Lebenszyklus der Maschine durchgeführt)?
    • Stellt die Wartung die effektivste Option für den Ausfall dar (sind Ersatzteile schwieriger oder teurer zu warten als zu ersetzen?)

    Reaktive (korrektive) Instandhaltung

    Eine reaktive Wartung wird erst nach dem Auftreten eines Ausfalls durchgeführt. Das heißt, es wird in Kauf genommen, dass es irgendwann zu einem Ausfall kommt (wie oben genanntes Beispiel der Glühbirne zeigt), und der Instandhaltungsplan bestimmt die Menge der zu lagernden Ersatzteile. Wenn bekannt ist, dass ein Ausfall aufgrund von Verschleiß auftritt, kann der Wartungsplan außerdem ideale Zeitpunkte für den Austausch verschlissener Teile festlegen (z. B. nach Feierabend, wenn die Maschinen ruhen). Wenn hingegen ein Ausfall nicht erwartet wird und die Produktion beeinträchtigt, wird dies zu einer Notfallwartung. Auch solche Vorfälle müssen im Wartungsplan berücksichtigt werden, um Störungen so gering wie möglich zu halten.

    Es bleibt jedoch zu beachten, dass auch bei einer vorbeugenden Wartungsstrategie unvorhergesehene Ausfälle auftreten können, die einen reaktiven Wartungseingriff erfordern.

    Eine reaktive Instandhaltungsstrategie ist sinnvoll für Maschinen mit geringer Kritikalität, geringer Fehlerhäufigkeit und geringen Gesamtkosten für die Reparatur. Sie bringt geringe Anwendungskosten mit sich, hat aber potenziell hohe Reparaturkosten. Wesentliche periodische Instandhaltungsmaßnahmen werden aber trotzdem im Wartungsplan vorgesehen. Daten über durchgeführte Instandhaltungsmaßnahmen und Reparaturen sind ein einfaches und kostengünstiges Mittel, um die Funktionsfähigkeit von Maschinen zu verstehen und vorherzusagen, und um ein genaues Inventar der Ersatzteile zu planen.

    Vorbeugende Instandhaltung

    Eine präventive Wartung ist das genaue Gegenteil der reaktiven Wartung. Das Wartungsteam wartet nicht darauf, dass ein Schaden eintritt, sondern versucht ihn zu verhindern, um so die Auswirkungen einer beschädigten Maschine zu minimieren. Dies erfordert regelmäßige und im Voraus geplante Wartungsaufgaben, unabhängig vom Zustand der Maschinen. Die tatsächliche Häufigkeit richtet sich nach der geschätzten Nutzungsdauer der Ausrüstung und den Empfehlungen des Herstellers. Dazu gehören regelmäßige Überprüfungen, Inspektionen, Reinigung, Festziehen und Schmierung von Teilen.

    Diese Wartungsstrategie ist für unerlässliche Ausrüstungen angebracht. Je größer das mit einem bestimmten Ausfall verbundene Risiko ist, desto größer ist die Notwendigkeit einer vorbeugenden Wartung. Ein anschauliches Beispiel sind Förderbänder in der Produktion: ein Ausfall kann zu Verletzungen von Mitarbeitenden führen, Reparaturen können langwierig sein und jede ungeplante Ausfallzeit kann sich direkt auf den Umsatz auswirken.

    Gerade weil der tatsächliche Zustand der Maschinen nicht berücksichtigt wird, enthält diese Strategie von Grund aus Ineffizienzen und verursacht unnötige Maßnahmen. Dies ist besonders bei nicht kritischen oder kostengünstigen Anlagen unwirtschaftlich.

    Zustandsorientierte Instandhaltung

    Um den potenziellen Effizienzproblemen bei der vorbeugenden Wartung entgegenzuwirken, werden bei der zustandsabhängigen Wartung Aufgaben entsprechend dem Zustand der Ausrüstung geplant. Die Wartung wird auf der Grundlage von Daten wie Temperaturschwankungen, Vibrationsintensität usw. zusammengestellt, die nützliche Informationen über den Zustand der Ausrüstung liefern. Dies wiederum ermöglicht die Optimierung der Wartungshäufigkeit. Diese Strategie ist datengesteuert und ermöglicht es, die mit der reaktiven Wartung verbundenen Risiken und die Ineffizienzen der klassischen vorbeugenden Wartung zu vermeiden.

    Die Software des computergestützten Wartungsmanagementsystems (CMMS) analysiert die von den Maschinen erfassten Daten und gleicht sie mit den Daten der Produktionsüberwachung ab. Von dort aus kann sie automatische Meldungen und Alarme für das Wartungspersonal auslösen. Die Einrichtung eines solchen Systems kann jedoch umständlich und kostspielig sein. Um dies entgegenzuwirken, kann die Strategie selektiv nur auf bestimmte Maschinen angewendet werden, z. B. bei einem Antriebsmotor, der häufig und in unregelmäßigen Abständen ausfällt.

    Vorausschauende Instandhaltung

    Vorausschauende Wartung kann als eine vorbeugende Wartung auf Hochtouren betrachtet werden. Sie befasst sich mit der gesamten Infrastruktur des Betriebes und richtet sich auf die Vorhersagbarkeit von Ausfällen. Als integraler Bestandteil der Industrie 4.0 nutzt sie in großem Umfang Sensoren, KI und das Internet of Things, wodurch die gesamte Palette nicht-invasiver, zerstörungsfreier Analysetechniken ausgeschöpft wird.

    Dabei wird ein ausgeklügeltes Netzwerk zur kontinuierlichen Überwachung aller Geräte eingesetzt. Dadurch werden Ausfälle vermieden und die Produktivität optimiert. In der Industrie 4.0 ist dies besonders wichtig, da die Produktionsstätten mit besonders engen Lieferplänen arbeiten. Jeder Ausfall kann schwerwiegende Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette und auf den Endverbraucher haben.

    Total Productive Maintenance (TPM)

    TPM ist eine Unternehmensstrategie, bei der die Instandhaltung mit dem Produktionsplan eng integriert wird. Dabei fokussiert sich das gesamte Personal auf die Produktion und auf die Produktionsanlagen, da dies zu einer Verbesserung der Produktion und der Qualität führt. Die Umsetzung ist kompliziert und erfordert einen großen Wandel in der Unternehmenskultur.

    Die Vorteile können jedoch erheblich sein. Weniger Ausfälle führen zu höherer Effizienz, Qualität und Produktivität, was wiederum zu geringeren Kosten und weniger Kundenbeschwerden führt. Die Mitarbeitenden sind eng eingebunden und können so nützliche Vorschläge zur weiteren Verbesserung der Prozesse liefern. Anstatt alle Wartungsaufgaben spezialisierten Teams zu überlassen, werden die Maschinenbediener für die Durchführung grundlegender Wartungsaufgaben geschult; somit kann sich das Wartungsteam auf die Gesamtproduktivität konzentrieren.

    Zusammenfassung: Instandhaltungsstrategie

    Es ist eine unbestrittene Tatsache, dass sich die Instandhaltung direkt auf das Unternehmensergebnis auswirkt. Es ist jedoch nicht immer sofort ersichtlich, welche Instandhaltungsstrategie in einem bestimmten Kontext am besten geeignet ist.

    Dieser Artikel erläutert die verschiedenen Instandhaltungsstrategien, die angewandt werden können, und gibt Aufschluss darüber, unter welchen Umständen, die eine oder die andere Strategie sinnvoll ist. Stöbern Sie auf unserer Webseite nach Wartungstechnologien und Wartungsplanung, sodass Sie Ihre eigene Wartungsstrategie auf der Grundlage Ihrer spezifischen Bedürfnisse entwerfen können.

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