- Home
- >
- InfoZone
- >
- automation
- >
- Änderungen bei der Kennzeichnung von Chemikalien
Änderungen bei der Kennzeichnung von Chemikalien
Als Hersteller oder regelmäßiger Verbraucher chemischer Produkte im Rahmen Ihres Herstellungsprozesses werden die neue CLP-Verordnung („Classification, Labelling and Packaging of Chemicals“) und die damit verbundenen Änderungen mit Sicherheit auch Sie treffen.
Die sogenannte CLP-Verordnung – offiziell: „Verordnung (EG) Nr. 1272/2008“ – ersetzt zwei vorangegangene EU-Richtlinien und trat bereits im Jahr 2010 in der Europäischen Union in Kraft. Die Einführung erfolgte jedoch vielmehr schrittweise, sodass die neue CLP-Verordnung die bisherige CHIP-Verordnung (a. d. Engl.: Chemicals Hazard Information and Packaging for Supply) erst ab dem 1. Juni 2015 vollständig ersetzen wird. Die Änderungen betreffen neue Gefahrenpiktogramme und neue Gefahrentexte sowie neue Aufgaben und Anforderungen.
Im Laufe dieser Übergangsphase sind die sogenannten Sicherheitsdatenblätter (SDB) – zuvor unter der Bezeichnung Materialsicherheitsdatenblatt (MSDB) bekannt – unter der REACH-Verordnung entstanden. Sicherheitsdatenblätter sind das wichtigste Kommunikationstool zwischen Herstellern und Verbrauchern. Sie enthalten Informationen über die physikalischen, chemischen und gefährlichen Eigenschaften des jeweiligen Stoffes oder Gemisches sowie Anweisungen zu deren Handhabung, Entsorgung und Transport. Ebenso enthalten sind Hinweise zu Erste-Hilfe-Maßnahmen, zur Brandbekämpfung und zur Kontrolle des Kontakts mit dem jeweiligen Stoff.
Angesichts dieser grundlegenden Anforderung ist es ausgesprochen wichtig, dass Verbraucher und Unternehmen, die mit Chemikalien unter dem Deckmantel der REACH-Verordnungen arbeiten, sicherstellen, dass ihre SDB-Informationen aktuell sind und mit der Kennzeichnung des chemischen Stoffes selbst übereinstimmen.
Was wird also passieren?
Was?
• Ziel: Ein Satz an weltweit anerkannten Symbolen
Das Global harmonisierte System (GHS) bezüglich der Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien wurde im Jahr 2003 erstmals vorgestellt.
Derzeit arbeiten verschiedene Länder und Handelszonen mit vielen verschiedenen Verordnungen; das Ziel des GHS ist es jedoch, diese Verwirrung zu beseitigen und verschiedene Systeme durch eine einzige, weltweit anerkannte Version zu ersetzen.
• EU-Verordnung
Die Verordnung zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung ist die Antwort der Europäischen Union auf das GHS.
Unter der EU-Verordnung (EG) NR. 1272/2008 werden alle EU-Mitgliedsstaaten das standardisierte GHS zur Klassifizierung und Kennzeichnung chemischer Stoffe und Gemische einführen.
Wann?
• Einführung
Die neue Verordnung wird vorhandene Richtlinien* zur Einstufung und Kennzeichnung ablösen:
- Richtlinie für gefährliche Stoffe (67/548/EWG)
- Richtlinie für gefährliche Zubereitungen (1999/45/EG)
Sofern ein Gemisch bereits gemäß der sogenannten DPD-Regeln eingestuft, gekennzeichnet und verpackt wurde und vor dem 1. Juni 2015 auf den Markt gebracht wurde, sprich: zu diesem Datum ist das Produkt bereits in der Supply-Chain enthalten, so kann der Hersteller, Importeur, Endverbraucher oder Vertreiber die erneute Kennzeichnung und Verpackung gemäß der neuen CLP-Regeln auf den Stichtag 1. Juni 2017 verschieben. Mit anderen Worten: Das Gemisch kann mit dem DPD-Etikett bis zum 1. Juni 2017 in der Supply-Chain weiterhin verkauft werden.
**Stoff = ein chemisches Element und dessen Verbindungen in der jeweils natürlichen Form oder erzielt durch einen Fertigungsprozess
Änderungen?
• Einstufung
• Mehr Klassen (26 anstatt 14) und mehr eingestufte Substanzen und Gemische
• Andere Konzentrationsgrenzwerte und andere Grenzwerte
• Kennzeichnung
• Neue Signalwörter: „Gefahr“ oder „Warnung“
• Neue Piktogramme
• „R-Sätze“ werden zu „H-Sätzen“ (a. d. Engl.: „Hazard statements“ (Gefahrenhinweise))
• „S-Sätze“ werden zu „P-Sätzen“ (a. d. Engl.: „Precautionary statements“ (Sicherheitshinweise))
• Folgen:
KEINE Änderungen bezüglich der Zusammensetzung von Produkten, jedoch mehr eingestufte Produkte
ALLE chemischen Produkte und Stoffe werden mit neuen Signalwörtern und Piktogrammen versehen
Piktogramme