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Dichtmittel
Dichtmittel werden eingesetzt, um eine Barriere zwischen verschiedenen Bereichen beliebiger Größe zu errichten. So können sie auf eine poröse Oberfläche aufgetragen werden, um das Eindringen von Wasser oder anderer Verunreinigungen aus der Umgebung zu verhindern. Ebenso können sie auf die Kontaktfläche zwischen einer Armatur und der Struktur eines Gebäudes aufgetragen werden, um zu verhindern, dass Wasser in die nicht-wasserfesten Bereiche eines Gebäudes fließt, wie es zum Beispiel in einem Badezimmer oftmals der Fall ist. Dichtmittel können jedoch auch eingesetzt werden, um sehr große Hohlräume auszufüllen: Dabei werden sie zunächst in den jeweiligen Hohlraum eingefüllt und dehnen sich im Anschluss insofern aus, als dass sie den Raum (nahezu) vollständig ausfüllen.
Doch eignen sich Dichtmittel nicht ausschließlich zum Schutz von etwas – auch im Bereich Effizienz spielen sie eine große Rolle. Die Energieeffizienz eines Gebäudes hängt sehr stark davon ab, wie gut der Innenbereich vom Außenbereich abgeschirmt ist. An Türen, Fenstern und überall dort, wo Rohre und Leitungen durch Wände verlaufen, übernehmen Dichtmittel diese Abschirmung.
Dichtmittel sind Klebstoffen in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich, werden jedoch nicht dafür eingesetzt, um eine robuste Verbindung zweier voneinander getrennter Oberflächen oder Gegenstände zu erschaffen. Ihre Klebstoff-ähnlichen Eigenschaften können sie zwar an Ort und Stelle halten, doch sind sie vielmehr aufgrund der Barriere, die sie errichten, von Bedeutung.
Dichtmittel benötigen in aller Regel etwas Zeit, um sich an der jeweiligen Stelle vollends auszubreiten – man spricht auch von „Aushärten“ – und verhalten sich nicht immer wie gewünscht, wenn ihnen diese Zeit nicht zugestanden wird. Manche Dichtmittel sind in Form zweier Chemikalien erhältlich, die vor Gebrauch noch miteinander zu vermischen sind.
Wofür wird Dichtmittel verwendet?
Dichtmittel erzeugen eine Barriere, die Gase, Luft, Flüssigkeiten und ähnliche Stoffe zurück hält. Manche Dichtmittel sind auf bestimmte Anwendungen spezialisiert, darunter Feuerschutz Spachtelmassen, die verhindern, dass sich offenes Feuer durch Öffnungen in Wänden von einem Bereich auf einen anderen Bereich ausbreitet.
Im Allgemeinen werden Dichtmittel eingesetzt, um diese Sicherheitsbarriere hinsichtlich vieler verschiedener Stoffe zu errichten. Mauerwerk, Holz, Keramiken und Metalle haben, ebenso wie viele weitere Materialien, jeweils ganz bestimmte Dichtmittel. Manche Dichtmittel, darunter solche auf Silikonbasis, können mit vielen verschiedenen Materialien verwendet werden.
Dabei können Dichtmittel mehr oder weniger Klebstoff-ähnliche Eigenschaften aufweisen, die allesamt beeinflussen, für welche Anwendungen sie sich eignen. Erhältlich sind Dichtmittel in Form von Flüssigkeiten, Semi-Feststoffen, Schäumen und ähnlichem, und können somit in vielen verschiedenen Anwendungen eingesetzt werden. Manche Dichtmittel bestehen aus zwei Komponenten, die vor Gebrauch noch miteinander zu vermischen sind.
Die Hauptaufgabe eines Dichtmittels ist es, eine Lücke zu verschließen. Dabei haftet es an den verschiedenen Oberflächen, die die jeweilige Lücke aufspannen und erzeugt somit eine Barriere.
Was ist unter dem Aushärten eines Dichtmittels zu verstehen?
Wenn ein Dichtmittel aufgetragen wird, durchläuft es einen Prozess namens Aushärten. Damit ist letztlich bloß der Vorgang gemeint, in dem das Dichtmittel seine endgültige Form annimmt und hart wird. Kann das Dichtmittel nicht ordnungsgemäß aushärten, wird es nicht wie vorgesehen funktionieren und wird mit hoher Wahrscheinlich nicht die gewünschte Barriere erzeugen können.
Bei den allermeisten Dichtmitteln finden sich hierzu klare Anweisungen. Dabei geht es hauptsächlich um die Dauer, die das jeweilige Dichtmittel bei einer bestimmten Temperatur (normalerweise Zimmertemperatur) zum Aushärten benötigt. Höhere oder niedrigere Temperaturen können diese Dauer verkürzen bzw. entsprechend verlängern.
Beschleunigt werden kann das Aushärten durch einen Luftstrom—zum Beispiel durch einen Ventilator—, in manchen Fällen hilft auch das Hinzugeben anderer Materialien. In den meisten Fällen wird das Dichtmittel jedoch lediglich für die vorgesehene Dauer sich selbst überlassen. Geprüft werden kann ein Dichtmittel auf verschiedene Arten und Weisen. Sofern es nicht schädlich ist, das Dichtmittel zu berühren, kann es in aller Regel ein wenig eingedrückt werden. Wenn es dabei seine Form behält, ist es trocken. Andernfalls ist es noch nicht vollständig ausgehärtet.
Welche Merkmale weisen Dichtmittel auf?
Ein Dichtmittel kann im Hinblick auf viele verschiedene Eigenschaften beschrieben werden. Der wichtigste Punkt ist dabei meistens die Anwendung des Mittels, die vorgibt, auf welchen Materialien und unter welchen Bedingungen das Dichtmittel zuverlässig eingesetzt werden kann. Hinzu kommen die Dauer, die es zum Aushärten benötigt, sowie die Form, in der das Dichtmittel bereitgestellt wird, und der Temperaturbereich, in dem es eingesetzt werden kann.
Dichtmittel können jedoch auch im Hinblick auf ihr Haftvermögen beschrieben werden. Das Haftvermögen beschreibt, wie stark ein Dichtmittel an den Materialien haften kann, auf die es aufgetragen wird. In den meisten Fällen ist ein höheres Haftvermögen von Vorteil, gleichwohl manche Dichtmittel auch speziell für ein geringes Haftvermögen entwickelt wurden.
Ein weiterer Punkt, nach dem Dichtmittel charakterisiert werden können, sind ihre Beständigkeiten. So kann ein Dichtmittel zum Beispiel korrosionsbeständig sein, wodurch es sich zum Beispiel besonders gut für Sänitaranwendungen eignet. Manch andere Dichtmittel für bestimmte Anwendungen, darunter solche für den Einsatz im Nassbereich, zeichnen sich zum Beispiel insbesondere dadurch aus, dass sie Schimmel vorbeugen.
Ein Dichtmittel sollte zudem nicht unter den Bedingungen löslich sein, in denen es eingesetzt werden soll. Dichtmittel werden oftmals als widerstandsfähig gegen bestimmte Stoffe angepriesen, mit denen sie in Kontakt kommen können.
Ebenso sollten Dichtmittel nach dem Auftragen nicht allzu sehr schrumpfen. Im Idealfall sollten Dichtmittel Hohlräume und Lücken aller Art ausfüllen können und ihre ursprüngliche Form nach dem Auftrag so gut es geht beibehalten, um eine passende Barriere zu errichten.
Darüber hinaus sollten Dichtmittel unter den erwarteten Bedingungen eine bestimmte Einsatzdauer unbeschadet überstehen. Silikon für das Badezimmer, zum Beispiel, sollte ein paar Jahre zuverlässig halten, bevor es abbaut. Je länger ein Dichtmittel hält, desto besser ist es.
Was ist der Unterschied zwischen Klebstoffen und Dichtmitteln?
Dichtmittel dienen dazu, Hohlräume zu füllen. Klebstoffe hingegen werden verwendet, um zwei Gegenstände miteinander zu verbinden. Dichtmittel kriechen – ebenso wie Klebstoffe – in sehr kleine Vertiefungen, haften jedoch nicht besonders stark. Zudem dehnen sich Dichtmittel mehr als Klebstoffe und bieten somit eine weniger feste Verbindung.
Manche Dichtmittel kleben besser als andere. Zudem kommen manche Klebstoffe in bestimmten Anwendungen auch aufgrund ihrer abdichtenden Funktion zum Einsatz und sind somit besonders für Anwendungen wichtig, bei denen zwei Flächen miteinander verbunden werden sollen, eine Barriere zwischen beiden aber gleichermaßen wichtig ist.
Welche Arten von Dichtmitteln gibt es?
Verschiedene Dichtmittel weisen unterschiedliche Arten chemischer und umweltbezogener Beständigkeit, Flexibilitäten, Temperaturtoleranzen und ähnliches auf.
Acrylat Dichtmittel
Dichtmittel zählen zu den geläufigsten Anwendungen von Acryl-Stoffen. Diese Stoffe sind sehr robust und widerstandsfähig gegenüber vielen geläufigen Umwelteinflüssen. Zudem zählen sie zu den thermoplastischen Stoffen. Die Bauindustrie zählt zu den größten Anwendern dieser Art von Dichtmitteln.
Schweißschutz Sprays
Schweißschutz Spray kommt, wie der Name vermuten lässt, bei Schweißarbeiten zum Einsatz. Es verhindert, dass die beim Schweißen auftretenden Spritzer auf freien Oberflächen kleben bleiben. Dadurch werden Schäden an solchen Oberflächen vermieden, während gleichzeitig verhindert wird, dass nach dem Schweißen schwerwiegende Reinigungsarbeiten anfallen.
Zement Dichtmittel
Diese Dichtmittel werden für Fugen und Armaturen eingesetzt. Sie sind speziell so entwickelt, dass sie sich schnell setzen, und werden besonders für Reparaturen an Zementoberflächen verwendet. Eingesetzt werden diese Dichtmittel zur Behebung von Rissen in Beton und um zu verhindern, dass beim Verlegen von Rohren durch Beton die Umgebungsbedingungen eines Bereichs in einen anderen Bereich übergehen.
Chemische Dichtmittel-Entferner
Dichtmittel sind von Haus aus sehr robust und können daher nur schwer entfernt werden. Mit speziellen Entfernern wird dieser Vorgang nun einfacher. Erhältlich sind diese Produkte mit Formeln, die speziell auf das Entfernen ausgehärteter und nicht-ausgehärteter Dichtmittel ausgelegt sind, sowie mit Formeln für bestimmte Anwendungen, darunter das Entfernen von Dichtungen.
Kleber- und Dichtmittel-Kombinationen
Klebstoffe und Dichtmittel sind sich sehr ähnlich. Beide können verwendet werden, um Reparaturen durchzuführen und Bereiche abzuschirmen. Dazu sind sie in verschiedenen Farben erhältlich, sodass sie auch farblich zu den Bereichen passen, in denen sie eingesetzt werden. Derartige Kombinationen sind nicht gar so spezialisiert wie die jeweiligen Produkte allein, bieten jedoch eine gute Mischung aus den Eigenschaften beider Komponenten.
Epoxid Vergussmassen
Epoxid Vergussmassen kommen in aller Regel in einer Tube. Sie bestehen aus zwei Komponenten, die miteinander zu vermischen sind, damit das Dichtmittel entsteht. Epoxid Vergussmassen sind in aller Regel auf den Gebrauch mit einem bestimmten Material ausgelegt, darunter Keramik oder Metall.
Vergussmassen dienen oftmals vielmehr zum Verschließen von Lücken anstatt um etwas zu verkleben. Dank ihrer streichbaren Form können diese Dichtmittel besonders gut auf große Flächen aufgetragen werden, um beispielsweise Stellen abzudichten, an denen Rohre durch Wände verlaufen.
Feuerschutz-Spachtelmassen
Feuerschutz-Spachtelmassen kommen in Bereichen zum Einsatz, deren Feuerwiderstandsklasse verbessert werden soll. Sie verhindern, dass sich ein Brand von einem Bereich auf einen anderen Bereich ausbreiten kann. Somit kann die Ausbreitung von Bränden über elektrische Leitungen, Anschlüsse und ähnliches wesentlich besser eingedämmt werden. Zudem sind Dichtmittel dieser Art in manchen Situation zwingend erforderlich, um geltende Vorschriften einzuhalten.
Leck-Dichtmittel
Leck-Dichtmittel dienen vor allem kleineren Reparaturen an Equipment aller Art. Sie bestehen in aller Regel aus zwei Komponenten, die miteinander vermengt und auf den Bereich rundum das Leck aufgetragen werden, um es abzudichten. In den meisten Fällen können sie in einem sehr breiten Temperaturbereich eingesetzt werden. Als Ergänzung zu diesen Dichtmitteln dienen zum Beispiel Lecksucher. In manchen Fällen sind Leck-Dichtmittel auf den Einsatz in nassen Bereichen ausgelegt, sodass sie zum Beispiel an Leitungen aufgetragen werden, die leckgeschlagen sind und abgedichtet werden müssen. Sie können sich jedoch auch dazu eignen, Lecks an Fenstern und ähnlichen Bereichen abzudichten, bei denen ein Luftstrom unter Kontrolle zu bringen ist.
Dichtmittel für Rohre und Gewinde
Dichtmittel für Rohre und Gewinde bieten eine Barriere gegen Lecks an den Gewindeanschlüssen von Rohren. Diese Dichtmittel zählen mit zu den am häufigsten eingesetzten Vertretern ihrer Art, werden sie doch an nahezu jedem Gewindeanschluss von Rohren verwendet. Erhältlich sind diese Dichtmittel in Form von Feststoffen, Pasten, Flüssigkeiten, Gels und als Klebeband für besonders mühelose Anwendung.
Diese Dichtmittel können beispielsweise ein hohes Maß an Reinigungsarbeiten ersparen, indem sie den Austritt von Wasser aus den Gewindeanschlüssen von Rohren verhindern. Auf diese Weise können sie darüber hinaus auch schwerwiegende Beschädigungen vermeiden, die durch den Austritt von Wasser hinter Mauern oder unter Fußböden entstehen können.
Rohr-Dichtschnur
Hierbei handelt es sich um ein Rohr-Dichtmittel in Form einer Schnur für eine etwas andere Art der Anwendung. Eine solche Dichtschnur kann beispielsweise anstelle von PTFE Band verwendet werden.
Klempner Kitte
Klempner Kitte bestehen in aller Regel aus zwei Materialien, die in einem gemeinsamen Stoff zusammengefasst sind. So bieten sie sehr kontrollierbare Anwendungen und Schutz vor Korrosion und Ermüdung. Manche dieser Materialien sind nicht giftig. Dabei zeichnen sie weniger ihre klebenden Eigenschaften aus, sondern vielmehr die Möglichkeit zum Füllen von Hohlräumen.
Polyurethanschaum-Dichtmittel
Polyurethanschaum-Dichtmittel kann in Bereiche hinein gesprüht werden, die sonst nur schwer zu erreichen sind. Dabei dehnt es sich insofern aus, um Risse und ähnliches zu füllen, und eignet sich somit hervorragend zum Abdichten von Fenstern, Türen und ähnlichem. Darüber hinaus kann es auch bei Fahrzeugen eingesetzt werden.
Dieser Schaum kann sich nach dem Auftragen um ein Vielfaches ausdehnen und eignet sich somit ideal zum Füllen größerer Hohlräume. Dazu ist er preiswert und mühelos in der Anwendung. Erhältlich ist dieses Dichtmittel in Sprühdosen, die ohne Weiteres entsorgt werden können und leicht sauber zu halten sind.
Sicherungsmittel
Sicherungsmittel dienen dazu, Lager, Dichtungen und ähnliches fest an Ort und Stelle zu halten. Ebenso beugen sie aktiv Korrosion vor, indem sie die jeweiligen Komponenten vor Lecks schützen. In manchen Fällen sind Sicherungsmittel so entwickelt, dass sie mühelos von den jeweiligen Teilen entfernt werden können.
Dichtungskits
Dichtungskits sind darauf ausgelegt, exakt genügend Dichtmittel für eine bestimmte Anwendung zu liefern. Dabei können sie verschiedenste Arten von Dichtmittel enthalten, darunter Silikon- oder Acryl-Dichtmittel.
Silikon-Dichtmittel
Silikon-Dichtmittel werden in einer Vielzahl verschiedenster Anwendungen eingesetzt. So können sie zum Beispiel elektrische Geräte, Türen und Fenster, Kühlschränke, Mauern und vieles mehr abdichten.
Silikon-Dichtmittel können in sehr kleine Bereiche eingespritzt werden, die sie nach dem Trocknen vollständig ausfüllen. Dabei ist es besonders wichtig, dass sie ordnungsgemäß aushärten können. Speziell für diesen Zweck können sie daher nach dem Auftragen mit anderen Stoffen versetzt werden.
Silikon kann selbst extremen Temperaturen und einer ganzen Reihe an Umwelteinflüssen standhalten, ohne Schaden zu nehmen. So kann es mitunter sehr viele wertvolle Eigenschaften als Dichtmittel aufweisen. Silikon kann UV-Licht, Ozon und vielen anderen Einflüssen standhalten, die andere Materialien beeinträchtigen können.
Urethan Vergussmasse
Urethan-Dichtmittel gibt es in Form halbfester Stoffe, die bei Zimmertemperatur flüssig sind. Sie können zum Beispiel eingesetzt werden, um bestimmte Teile für bestmöglichen Schutz fest zu umschließen. Andere Arten von Urethan-Dichtmitteln kommen zum Beispiel bei Anwendungen im Badezimmer und in der Küche zum Einsatz. In manchen Fällen zeichnen sie sich durch kurze Trockenzeiten aus, sodass sie sich besonders gut für Reparaturarbeiten aller Art eignen können.
Ebenso können Urethan-Dichtmittel sehr flexibel sein. Damit sind sie vor allen Dingen für Anwendungen geeignet, bei denen der Hohlraum, den sie verschließen, seine Größe ändern kann – beispielsweise wenn sich ein Rohr bei Wärme ausdehnt und bei Kälte zusammenzieht. Polyurethan wird zum Beispiel besonders häufig in Dichtmitteln für Holz und in ähnlichen Anwendungen eingesetzt.