DesignSpark Mechanical Tipps

DesignSpark Mechanical – Tipps und Tricks

 

Die neue DesignSpark Mechanical 3D Modellierungssoftware von RS erlaubt eine schnelle und mühelose Erstellung von 3D Modellen – auch ohne Vorkenntnisse in Sachen CAD. Auch wenn das Tool ohnehin schon sehr intuitiv zu bedienen ist, ist es stets von Vorteil, die eigene Produktivität mit einigen wenigen Shortcuts nochmals zu steigern. Im Folgenden werden ein paar Techniken vorgestellt – ebenso zu finden auf dem DesignSpark Blog – mit deren Hilfe das 3D-Design mit DesignSpark Mechanical noch müheloser und schneller vonstatten geht.

 

Festkörper in der Größe verändern

Die Erstellung eines neuen Festkörpers verläuft schnell und einfach mit Hilfe der Sketch-und-Pull-Tools. Sobald eine neue Form erstellt worden ist, kann ihre Größe mühelos verändert werden – unter Beibehaltung der jeweiligen Größenverhältnisse. Wie in Abbildung 1 dargestellt, beläuft sich die ursprüngliche Höhe eines neu geformten Zylinders auf 25 mm. Diese kann im Handumdrehen auf 20 mm reduziert werden: Klicken Sie auf das Pull-Tool und ziehen sie die Oberseite abwärts; dabei gibt das Tool genau an, inwiefern die Oberfläche verschoben wurde. Bei einem solchen Vorgang können die exakten Abmessungen zu jeder Zeit über die Tastatur eingegeben werden. Das Pull-Tool kann auch verwendet werden, um die Größe eines Körpers unter Beibehaltung der ursprünglichen Höhe zu verändern. Bei Auswahl der Oberseite erscheint ein kleines Menü (siehe Abb. 2). Mit Hilfe des Ruler-Tools kann nun die Höhe verändert werden – mit Bezug zu einem bestimmten Punkt.

 

 
   

 

 

 

 

Abbildung 1: Die Höhe eines Zylinders verringern                      Abbildung 2: Pull Tool Menü

 

Ist das Ruler-Tool zum Beispiel an der Unterseite eines Körpers verankert, wird die Gesamthöhe des jeweiligen Körpers angezeigt – 25 mm (Abb. 3); die gewünschte Höhe von 20 mm (Abb. 4) kann auch über die Tastatur eingegeben werden.

 

 

 

Abbildung 3: Pull Tool Menü: Größe des Zylinders      Abbildung 4: Höhe des Zylinders mit Pull-Tool verändert

 

Hohlkörper

Natürlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, einen Hohlkörper zu erstellen – die einfachste Methode ist es jedoch, die Shell-Taste (Abb. 5) anzuklicken und daraufhin die zu entfernende Fläche auszuwählen. Die standardmäßige Wandstärke liegt bei 1 mm, kann jedoch nach der Auswahl der jeweiligen Fläche verändert werden. Mit Hilfe der Complete-Taste (Abb. 6) oder der Auswahl eines anderen Tools kann die Änderung abgeschlossen werden. Die Shell-Taste kann auch mit komplexeren Formen verwendet werden, wie zum Beispiel bei Abbildung 7.

 

       
       
 

 

 

 

 

Abb. 5: Shell-Taste                              Abb. 6: Complete-Taste                     Abb. 7: Funktion Shell für komplexe Formen

 

Hohlkörper können jedoch auch erstellt werden, ohne eine Fläche zu entfernen. Nach Erstellung eines Festkörpers kann die entsprechende Komponente auch über den Structure Tree (Abb. 8), ausgewählt werden, anstatt durch einen Klick auf das Objekt selbst. Mit Hilfe der Shell-Taste kann, ebenso wie vorhin, die Wandstärke eingestellt werden. Der einzige Unterschied besteht darin, dass nach Abschluss der Arbeiten die Änderungen nicht auf dem Bildschirm angezeigt werden. Der Körper ist jetzt hohl und alle Flächen sind intakt. Mit Auswahl des Section Mode an der Toolbar (Abb. 9) wird das Objekt im Querschnitt dargestellt. Die Ausrichtung der Querschnittsebene kann durch den Klick auf eine der Oberfläche des Objekts und mit dem Tool Move Grid verändert werden. Mit Hilfe des Move-Tools kann daraufhin die Querschnittsebene so bewegt werden, dass die innere Struktur des Designs zum Vorschein kommt, wie in Abbildung 10.

 

 

 

       
       
 

 

 

 

 

Abb. 8: Structure Tree                         Abb. 9: Section Modus                                       Abb. 10: Move-Tool

 

 

Move – up to

Das Move – up to-Tool ist sehr hilfreich, wenn ein Teil oder eine Komponente sehr genau an eine andere Oberfläche angedockt werden soll. Ein typisches Beispiel besteht darin, verschiedene Geräte an einer DIN-Schiene auf der Rückseite eines Gehäuses anzubringen. Ein Bauteil auf konventionelle Weise mit dem Move-Anchor anzubringen, ist schwierig, da die Seiten des Gehäuses die Sicht auf die verschiedenen Komponenten versperren – selbst wenn die Design-Ansicht gedreht wird. Für das Move – up to-Tool wird der Move-Anchor so platziert , dass sich der Dreh- und Angelpunkt an der Steckseite des zu bewegenden Bauteils befindet, wie in Abbildung 11. Erzielt werden kann dies entweder durch das Auswählen und Einziehen des  Move-Anchors oder mit Hilfe des Anchor Placement-Tools. Dieses Tool kann auf der linken Seite des Design Frame angewählt werden, sobald die Move-Funktion ausgewählt worden ist, Abbildung 12.

 


Abb. 11: Move-Anchor an der Steckseite

 

 

Abb. 12: Komponenten mit Anchor-Placement-Tool zusammenfügen

 

Der Achspfeil ist in der Richtung auszuwählen, in die das Objekt verschoben werden soll (auch wenn der Pfeil manchmal in die entgegengesetzte Richtung zeigt, wird der Auftrag trotzdem ausgeführt – sofern die richtige Achse ausgewählt ist). Nach der Auswahl des Ankerpfeils erscheint ein Befehlsmenü, wie in Abbildung 13. Klicken Sie nun zunächst auf das up to-Symbol und danach auf die Zieloberfläche und die jeweiligen Komponenten können zusammengefügt werden, wie in Abbildung 14.

 

 

Abb. 13: Komponenten mit Ankerpfeil Befehlsmenü zusammenfügen

 


Abb. 14: Komponenten mit Move – up to zusammengefügt

 

Dynamisch in einer Ebene verschieben

Mit Hilfe der Alt-Taste kann ein Objekt dynamisch innerhalb einer Ebene bewegt werden. Befinden Sie sich im Move-Modus und der Move-Anchor wird angezeigt, können Sie durch längeres Drücken der Alt-Taste  sogenannte „Webs“ zwischen den Achspfeilen des Ankers (Abbildung 15) erstellen. Durch Klicken und Ziehen eines Webs kann das Objekt frei auf zwei Achsen verschoben werden – jedoch lediglich innerhalb der von den Webs angezeigten Ebene.
 

 

Abb. 15: Dynamisch in einer Ebene verschieben

 

Zoom - Extents

Dieses sehr hilfreiche Tool kann sowohlüber das ZoomDrop-Down-Menü-</123></122><124 an der Ribbon-Leiste  als auch über das Zoom-Select-Menü unten rechts an dem Design-Frame ausgewählt werden (das Kürzel ist Taste Z). Hilfreich ist dieses Tool besonders bei Arbeiten an kleinen Details eines größeren Modells, da es sich beim Heranzoomen direkt auf den jeweils  ausgewählten Bereich des Modells zentriert (falls nichts ausgewählt worden ist, zentriert sich das Tool auf das gesamte Modell). Der besondere Vorteil des Tools liegt darin, dass es beim Zoomen die Ausrichtung des Modells beibehält, während das Modell mit Hilfe des Home-Tools auf seine ursprüngliche Ausrichtung beim Aufrufen des Modells zurückgesetzt werden kann.

 

Modelle drehen

Ein Modell (bzw. mehrere ausgewählte Modelle) zu drehen, kann sich mitunter als sehr schwierig erweisen – insbesondere, wenn die neue Ansicht ordentlich ausgerichtet werden soll (z. B. Achsen auf Design-Frame ausgerichtet). Das Modell in alle drei Dimensionen auf einmal zu manövrieren, ist sehr verzwickt und verwirrend. Tipp: Ziehen Sie das Modell zunächst jeweils in eine Achse nach der anderen, um es dann Schritt für Schritt in die gewünschte Position zu bewegen.
 

Geräte vervielfachen

Geräte können innerhalb einer Einheit mit dem Ctrl Move Drag vervielfacht werden. Bei einer DIN-Schiene in einem Gehäuse genügt es, das neue Gerät auf diese Weise lediglich in einem angemessenen Abstand von dem vorherigen Gerät zu positionieren. Dabei spielt es eine besonders große Rolle, wie das Gerät vor der Verschiebung ausgewählt wird. Um die Details des jeweiligen Geräts in dem Move-Vorgang beizubehalten, muss das Gerät entweder in dem Structure Tree (Abbildung 16) oder mit Hilfe des Select-Component-Tools (Abbildung 17) am linken oberen Ende des Design-Screens ausgewählt werden. Durch dreifaches Klicken auf ein Gerät wird dieses als Festkörper ausgewählt und kopiert; dabei werden jedoch nicht die Details des Geräts kopiert, die unter anderem für die Materialliste benötigt werden.
 

 

Abb. 16: Geräte mit Hilfe des Structure Trees vervielfachen

 

 

Abb. 17: Geräte mit Hilfe des Select-Component-Tool vervielfachen

 

Komponenten löschen

Das Löschen von Komponenten sollte, sofern möglich, immer über den Structure Tree erfolgen, da Änderungen an dem Tree direkt in das Modell und die Materialliste einfließen. Werden Komponenten durch dreifaches Klicken gelöscht, bleibt die Anzeige „empty component“ in dem Structure Tree und der Materialliste bestehen. Um sicherzustellen, dass dies nicht passiert, klicken Sie am besten mit der rechten Maustaste auf den Dateinamen am oberen Ende des Structure Trees und wählen Sie Delete empty components (Abb.18) aus. Leere Komponenten zeigen keinerlei Inhalt an, wenn Sie das + Zeichen in dem Structure Tree angeklickt haben.

 

 

Abb. 18: Leere Komponenten löschen

 

Komponenten zur Materialliste hinzufügen

 

Wenn Komponenten zwar nicht in dem Modell, dafür aber in der Materialliste aufgelistet werden sollen, können sie durch einen Rechtsklick auf den Dateinamen am oberen Ende des Structure Trees und einen Klick auf New Component hinzugefügt werden. Dabei können ein Name und weitere Details hinzugefügt werden.

 

Ausgehöhlte Körper

Die Arbeit mit diesen Objekten kann mitunter sehr verwirrend sein – besonders, wenn Sie eine Skizze durch das Gehäuse „ziehen“ möchten, um die Oberfläche zu öffnen. Die Option Maintain offsets ist standardmäßig aktiviert und hilft, das Gefüge der Struktur zusammen zu halten, während das Modell bearbeitet und weiterentwickelt wird. Dabei verhindert die Option Maintain offsets,  dass das Pull-Tool eine Öffnung in das Gehäuse schneidet. Diese Einschränkung kann ausgeräumt werden, indem Sie entweder die Maintain offsets-Option in dem Menü an der linken Seite des Bildschirms abwählen oder indem Sie die jeweiligen Seiten der Form mit Ctrl Select auswählen, bevor Sie durch Ziehen die Öffnung erstellen.

 

Und zu guter Letzt...

Ein paar allgemeine Tipps, die Ihnen bei künftigen Projekten weiterhelfen können:

 

  • Fertigen Sie vor dem Start eines neuen Projekts ein Modell Ihrer Idee aus Pappe oder einem ähnlich simplen Material an. Somit werden Ihnen physikalische Anforderungen besser bewusst, Sie sparen Zeit für die Entwicklung und können ein besseres Ergebnis erzielen.

 

  • Drucken Sie sich eine maßstabsgetreue Zeichnung des Designs aus: So erhalten Sie einen besseren Überblick über die Proportionen des Designs. Drucken Sie in der Entwicklungsphase so viele Wiederholungen wie nur möglich aus.

 

  • Vermeiden Sie das „CAD-Auge“ – Entwürfe sind nicht immer plausibel, nur weil sie auf dem Bildschirm so wirken. Mit Hilfe eines importierten Referenzteils kann überprüft werden, ob die Wände stark genug sind; zudem kann über bestimmte Tasten sichergestellt werden, dass das Design umsetzbar ist.

 

Weitere Tipps und Tricks über DesignSpark Mechanical finden Sie in den Tutorials auf http://designspark.com/eng/page/mechanical.