- Home
- >
- InfoZone
- >
- Electronics
- >
- Interview mit Eben
Interview mit Eben Upton anlässlich der bevorstehenden Markteinführung des Raspberry Pi Compute Module
Eben, Was hat Sie bewogen, das neue Compute-Modul zu entwickeln und warum haben Sie den Formfaktor geändert?
In diesem Jahr sind wir wirklich sehr beschäftigt gewesen. Das Konzept des Compute Module hat ursprünglich James Adams, Director of Hardware Engineering, eingebracht. In den letzten paar Jahren Wir haben wir die unterschiedlichsten Anwendungen für den Raspberry Pi gesehen. Was uns in dieser Vielfalt besonders überrascht hat, war, dass Entwickler komplette Raspberry Pies in Designs für gewerbliche Endprodukte übernommen haben. Typischerweise handelt es sich dabei um Systeme sind Systeme, die in kleinen bis mittleren Stückzahlen für industrielle oder gewerbliche Anlagen aufgelegt werden. In vielen Fällen fügen Entwickler fügen dann ein zusätzliche IO-Board hinzu, um den Anforderungen an die zusätzliche Konnektivität gerecht zu werden. Speziell, wenn Raspberry Pi hier noch keine eigene Lösung anbietet. Dieses brachte dazu, darüber James darüber nachzudenken, wie wir alle Rechenressourcen des Pi in einem kompakten Format anbieten könnten und dabei die IO-Einheit am Ende einem Systemhersteller oder einem Drittanbieter überlassen könnten. Zum Beispiel bekommen wir oft Anfragen nach einem Raspberry Pi mit Power-over- Ethernet (PoE). Allerdings rechtfertigt die Zahl der Anfragen nicht, uns an eine eigene Entwicklung zu machen. James kam auf die Idee für das Compute Modul und wir fühlen, dass dies zu einer wesentlichen Komponente für Entwickler werden kann, um es in ihr eigenes System zu integrieren. Das Compute Module erlaubt uns, den professionellen Industriemarkt in einer Weise anzusprechen, die wir noch nicht einmal in Erwägung gezogen haben als wir damit anfingen, den Raspberry Pi zu entwicklen. Das Modul besteht aus der gleichen Broadcom BCM2835 SoC , 512 MByte RAM und einer 4 GB eMMC Flash, alles auf einer kleinen 67,6 x 30 mm Karte, die in einem Standard- DDR2 SODIMM-Sockel passt verpackt ist.
Der bei der Entwicklung gewählte Ansatz zur Verwendung des Moduls scheint sich vom typischen Raspberry Pi Bord etwas zu unterscheiden. Wie sehen Sie das?
Nun, es gibt ein paar Änderungen. Die wesentlichen Software-Entwicklung bleibt aber gleich. Um die Entwicklung eines gewerblichen Endproduktes zu erleichtern, liefern wir auch ein Entwicklungsboard für das Compute Module. Dieses Entwicklungsboard bietet die volle IO-Konnektivität und auch alle anderen Teile eines Standard Raspberry Pi wie die HDMI-Buchse , USB -Anschlüsse und Stiftleisten. Es gibt einen SODIMM Sockel, der das Compute Module aufnimmt. So entsteht ein kompletter Raspberry Pi, wenn auch aus zwei Teilen. Das Design des Entwicklungsboards ist Open Source und wir glauben daran, dass daraus eine Prototyping-Plattform für Entwickler entsteht. Wir glauben allerdings nicht, dass irgendjemand dieses spezielle Entwicklungsboard in sein Produkt integrieren wird, denn es ist sowohl teurer als auch größer als ein herkömmlicher Raspberry Pi.
Unsere Überzeugung ist, dass die Entwickler erst ihr Software-Design auf einem Standard Raspberry Pi prüfen, dann zu einem Compute Module wechseln. Das Entwicklungs-Board ist als eine Möglichkeit gedacht, gemäß den spezifischen Anforderungen an die IO ihre eigenen Schnittstellenkarten zu entwickeln. Sobald die Machbarkeit des Designs erwiesen ist, werden sie ihre eigenen Schnittstellenkarten entwickeln, die dann das Compute Module beherbergen. Wir möchten den Entwicklern einen möglichst reibungslosen Weg vom Prototyping auf dem Pi bis zum versandfertigen Produkt ermöglichen.
Der Erfolg des Raspberry Pi hat einen Markt für Erweiterungskarten, Modulen und Zubehör von Drittanbietern hervorgebracht. Glauben Sie, dass dies mit der Einführung des Compute Module weitergeht?
Wir glauben, dass es sich um eine spannende Gelegenheit dafür handelt. Zunächst gaben uns Entwickler, denen wir einen Vorab-Zugang ermöglichten, bereits erste Hinweise. Es wird die Schaffung anderer Raspberry Pi - basierter Designs zu ermöglichen, die alle Arten der Konnektivität bieten und das Compute Module im Herzen tragen. Wir können uns in dieser Richtung im Lauf des nächsten Jahres, rund zehn Varianten in vielen neuen Anwendungen vorstellen. Darüber hinaus hoffen wir Dritthersteller zur Schaffung eines ganz neuen Line-ups von Schnittstellenkarten und Host Boards für das Compute Module anzuregen, wie ich dies bereits im Bezug auf PoE-Beispiel angesprochen habe. Das Entwicklungsboard wird viele erste Entwürfe ermöglichen. Aber wir erwarteten zu keiner Zeit, dass es als Massenprodukt in komplette Designs integriert wird. Dies lässt Dritten viele Möglichkeiten, um hier einzusteigen. Wie bereits gesagt haben wir bereits einen kleinen Vorgeschmack auf mögliche Board Designs erhalten.
Wie wichtig sind Ihre Vertriebspartner gewesen, und wie sehen Sie sie zu Ihrem Erfolg in der Zukunft beitragen?
Von Anfang an einen international führenden Distributoren für Komponenten einzubinden, war für das Projekt von existenzieller Bedeutung. So veränderten einige sehr frühe Gespräche mit ihnen unseren Ausblick vollständig. Wir mussten akzeptieren, dass wir Verantwortung für die Herstellung genauso wie für das Marketing des Raspberry Pi tragen, um das Produkt in den Markt zu bringen. Dies brachte uns dazu, das Design des Raspberry Pi zu lizensieren und die Verantwortung für die Herstellung zu delegieren. Dies war ein großer Schritt für uns und wir können es als großen Erfolg verbuchen. Wir waren etwas besorgt darüber, wie viele der Boards wir versenden könnten, sicher verstehen Sie unsere Überraschung darüber, als am ersten Tag der Markteinführung bereits 100.000 Aufträge eingingen.
Wir haben sicherlich von der logistischen Kompetenz von RS profitiert. Wenn Sie sich vorstellen, dass Sie es mit einem Unternehmen zu tun haben, dass 90% des weltweiten BIP abbildet und auch noch den Zugang zu nachgelagerten Vertriebspartnern bietet, können Sie sicher abschätzen, welch ein Segen diese Zusammenarbeit für uns gewesen ist. Für die Zukunft können wir uns nur vorstellen, dass sich die Beziehung zu RS Components weiter vertieft. Der eindeutige Fokus auf ein Kundenspektrum im Bereich der Industrie von RS Components passt hervorragend zum Compute Module. Für niemanden ist es eine Überraschung, modulare Systeme bei RS zu kaufen. Wir fühlen uns hier optimal aufgehoben und sind mit dem gesamten Arrangement sehr zufrieden.