Patchpanel: die richtige Verbindung fürs Netzwerk

So gelingt der Anschluss am 19-Zoll-Schrank

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Patchfelder sind Verbindungspunkte für feste und flexible Verkabelung. Sie verknüpfen Netzwerk- und Telefonkabel mit Patchkabeln, die dann die Anschlussstellen für Endgeräte mit Signalen versorgen. Sind sie nicht richtig installiert, kann es zu Verbindungsproblemen kommen. In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen, welche Varianten von Patchfeldern es gibt und wie Sie diese zum Beispiel in Netzwerkschränken einbauen.

Wie funktionieren Patchpanels?

Patchpanels sind passive Komponenten, die für Ordnung im Serverschrank sorgen und die Kabel schützen, indem sie diese fixieren. Sie sind auch unter den Namen Patchfeld, Steck- oder Rangierfeld bekannt. Stattdessen dient es als Übergangsstelle für Kabel, mit der 1:1-Verbindungen erzeugt werden. Sie sind für die Rangierung von Kabelstrukturen zuständig, das heißt, sie verbinden Schaltpunkte mithilfe von Draht. Sie werden vor allem bei der Installierung von Netzwerkkabeln für das Internet, Telefonkabel oder Glasfaserkabel verwendet.

Am Patchpanel befinden sich Ports, an die auf der einen Seite Netzwerk-Verlegekabel und auf der anderen Seite Patchkabel angeschlossen werden. Bei den Netzwerk-Verlegekabeln handelt es sich um fest verlegte Kabel, die nicht einfach umgesteckt werden können, da sie ohne Stecker am Kabelende vorliegen. Patchkabel sind flexibel umsteckbar.

Größen und Anzahl der Anschlüsse

Patchfelder findet man in Daten- oder Serverschränken. Diese haben eine Standardgröße von 10- oder 19-Zoll. Dementsprechend gibt es auch unterschiedliche Größen für Patchpanels. Sie variieren von kleinen Patchpanels zur Wandmontage bis hin zu Patchpanels von 19 Zoll. Für den Einsatz in den Serverschrank gibt es extra für Patchpanels Hutschienen. Darauf können die Netzwerkkabel gelegt werden. Patchfelder unterscheiden sich jedoch nicht nur nach ihren Maßen: Sie verfügen auch über unterschiedlich viele Ports. Wie viele nötig sind, hängt davon ab, wie viele Kabel angeschlossen werden sollen. Es gibt sie mit 4 Ports oder auch bis zu 48 Ports.

Für welche Verbindung benötige ich welches Patchfeld?

RJ-Patchfelder organisieren Netzwerkverbindungen im begrenzten Raum. Sie sind speziell für den Einsatz mit RJ-Steckern geeignet und kommen häufig in der Telekommunikation zum Einsatz. Netzwerk- und Telefonkabel oder früher auch ISDN-Verbindungen nutzen RJ-Stecker.

LWL-Patchfelder: Lichtwellenleiter übertragen Informationen nicht über Elektroströme, sondern über Licht. Dafür werden Glasfaserkabel aus Kunststoff oder Quarzglas benutzt. Sie werden aufgrund ihrer hohen Reichweite oft im Bereich der Nachrichtentechnik eingesetzt. Terminierungsdosen und LWL-Gehäuse sind hier geeignetes Zubehör für die Installation.

Audio- und Video-Patchfelder: Sie werden für die Verkabelung von komplexen Audio- und Videosystemen verwendet. Also zum Beispiel bei Film- und Fernsehproduktionen, Bühnen- und Theaterproduktionen mit audio-visuellen Elementen oder Tanzperformances. Es gibt zwei Haupttypen von Audio-Patchpanels: Traditionelle Anlagen verfügen über leere Löcher, in die Steckverbinder installiert werden können. Vorgespannte Patchpanels haben vorinstallierte Steckverbinder.

Rangierfeld

So einfach geht’s: Die Installation von Patchpanels in vier Schritten

Kabel erden

Entfernen Sie den Mantel des Verlegekabels mit einem Abmanteler oder einem anderen Schneidewerkzeug. Knicken Sie den Beilaufdraht nach hinten und wickeln Sie ihn um den Kabelmantel. Führen Sie das Kabel durch den Metallbügel. Achten Sie darauf, dass Beilaufdraht und Metallbügel einander berühren. Dadurch wird die Erdung des Patchpanels mit der Erdung des Kabels verbunden.

Befestigen

Schrauben Sie den Metallbügel fest. Dadurch kann das Kabel nicht mehr herausrutschen. Fixieren Sie das Kabel mit Kabelbindern und kürzen Sie diese. Dafür gibt es Löcher am Patchfeld. Durch die Kabelbinder entsteht eine Zugentlastung: Dadurch rutscht das Kabel im Nachhinein nicht raus und die Verbindung wird nicht unterbrochen.

Anlegen

Lösen Sie die Schirmung von den einzelnen Adern: Achtung: Dabei müssen die Schirmung und die Verdrillung der einzelnen Adernpaare bis zur Klemme bestehen bleiben. Legen Sie die Adern gemäß der gewählten Norm (A oder B) auf das Patchpanel an. Für diesen Schritt wird das LSA-Auflegewerkzeug verwendet. Dieses trennt überstehende Kabelenden beim Auflegen direkt ab, weshalb die Klinge nicht auf der Kabelseite liegen darf. Legen Sie die Adern auf und drücken Sie sie dann Werkzeug runter.

Einbau

Befestigen Sie die Abdeckung des Patchfeldes, um die Kabel zu schützen. Bauen Sie es anschließend in den Serverschrank ein. Verbinden Sie das Patchpanel mit den Patchkabeln und gegebenenfalls mit dem Switch.

Netzwerkkabel für Patchfelder und Bandbreiten

In den meisten Fällen werden für die Netzwerk-Verkabelung Cat-Kabel genutzt. Sie haben unterschiedliche Bandbreiten und Reichweiten. Cat-Kabel der Kategorien 1 bis 4 werden heutzutage kaum noch eingesetzt. Sie wurden früher für Netzwerke mit niedrigen Bandbreiten oder zur Sprachübertragung verwendet.

RJ45-Stecker für Patchfelder

Kabel der Kategorie 5 und 6 haben den Vorteil, dass sie RJ-Stecker unterstützen. Cat-7- und Cat-8-Kabel sind zwar schneller, benötigen jedoch eigene Steckverbindungen, die von RJ-Patchfeldern nicht unterstützt werden. Der Standard für Patchkabel-Steckverbindungen ist RJ45. Diese genormte Buchse (engl. registered jack) bietet, im Gegensatz zum Anschluss von Cat-7-Verlegekabeln, eine einfache, universelle Verbindungsmögichkeit an die Ports des Patchpanels. Man steckt sie einfach in die andere Seite ein – schon entsteht auch die Verbindung zu einem Switch.

Bei der Installation des Patchfeldes helfen LSA-Auflegewerkzeuge. Mit diesen lassen sich Netzwerk-Verlege- und Patchkabel problemlos einstecken.

Es gibt zwei verschiedene Auflegevarianten für Verlegekabel, die am Rangierfeld meistens mit A und B gekennzeichnet sind. In Europa ist die B-Norm am weitesten verbreitet.

Netzwerkkabel, wie zum Beispiel Cat-Kabel, bestehen aus acht zusammengedrehten Adern, die verschiedene Farben haben. Die Normen A und B am Patchpanel sind wiederum farblich markiert. Die farbliche Reihenfolge von A und B ist dabei nicht dieselbe. Die Adern des Cat-Kabels müssen nun mit dem Pin der gleichen Farbe verbunden werden. Ausführliche Informationen zur Pin-Belegung von RJ45-Steckverbindern und den verschiedenen Normen finden Sie in unserem Leitfaden zu dem Thema.

Wie arbeiten Switch und Patchpanel zusammen?

Ein Netzwerk-Switch sorgt dafür, dass die auf dem Rangierfeld angelegten Kabel untereinander verbunden sind. Das bedeutet, dass die an den Switch angeschlossenen Geräte miteinander kommunizieren können. Dafür werden die Patchkabel vom Patchpanel mit dem Switch verknüpft. Ein Switch unterteilt außerdem das Netzwerk als Ganzes in mehrere LANs. Das verringert die Belastung, was besonders bei größeren Netzwerken sinnvoll ist. Ein Switch ist im Gegensatz zum Patchpanel eine aktive Netzwerkkomponente und benötigt Strom. Die Verkabelung von Patchpanel und Switch ist unkompliziert: Sie funktioniert über einen einfachen Steckermechanismus, die Kabel müssen also nicht aufwendig verlegt werden. Patchpanel und Switch gehen somit Hand in Hand.

Gut zu wissen!

Schutzleiter sorgen für mehr Sicherheit

Wenn an einem metallenen Gehäuse eine Spannung besteht und dieses angefasst wird, sucht sich der Strom den geringsten Widerstand, also dann den Schutzleiter. Durch diesen fließt der Strom dann direkt in die Erde. Um Patchpanels zu erden, sollte man sie mit der Erdungsschiene des Netzwerkschrankes verbinden, die wiederum mit der Haupterdungsschiene des Hauses verbunden ist. Dadurch entsteht der benötigte Potenzialausgleich.

Gut zu wissen

Server- und Netzwerkschränke passend zum Patchpanel

Server- oder auch Netzwerkschränke dienen der besseren Ordnung von Netzwerkzubehör und schützen es zudem vor Staub und Feuchtigkeit. Es ist deshalb sinnvoll, sein Patchfeld und weiteres Zubehör wie Router oder Hubs in einem Netzwerkschrank unterzubringen. Gängige Serverschränke haben eine Größe von 19 Zoll, aber auch 21 oder 23 Zoll sind möglich. Außerdem gibt es Serverschränke mit offenen oder geschlossenen Racks, mit unterschiedlichen Kühlungs- und Belüftungssystemen und mit oder ohne Beleuchtung.

Der Aufbau eines Netzwerkschrankes geht in dem meisten Fällen unkompliziert und schnell. Die Verkabelung des Netzwerkzubehörs ist zeitaufwendig und sollte vorher gut durchdacht sein.

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