Mehr Sicherheit mit Überwachungskameras
So behalten Sie alles im Blick – im Betrieb und zu Hause
Unauffällig und effektiv bieten Überwachungskameras Einblick in die Geschehnisse im öffentlichen Raum, auf dem Firmengelände oder dem eigenen Grundstück. Sie sorgen für mehr Sicherheit und erschweren Einbruch, Diebstahl und Vandalismus. In Produktionsbetrieben schützen sie außerdem Mitarbeiter in Gefahrenbereichen. Welche Kameras für welche Zwecke geeignet sind, was beim Aufzeichnen erlaubt ist und was nicht, erklären wir anhand von anschaulichen Beispielen in unserem Ratgeber.
Diebstahlabwehr und Betriebsschutz – das können Überwachungskameras
Überwachungskameras sorgen in vielen sicherheitsrelevanten Bereichen, in der Öffentlichkeit und Gewerbebetrieben ebenso wie zu Hause, für mehr Schutz. Die unauffälligen Geräte erfassen das Geschehen in den überwachten Arealen, zeichnen es auf und helfen so, kriminelle Akivitäten zu erkennen, den Tathergang zu beweisen und Täter zu identifizieren. Oft reicht schon das bloße Vorhandensein von Sicherheitskameras, um von möglichen Straftaten abzuschrecken und diese zu verhindern. In industriellen Umgebungen können sie außerdem helfen, gefährliche Bereiche zu überwachen, um so die Mitarbeitenden besser zu schützen und im Bedarfsfall schneller die richtigen Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.
Aus vielen Bereichen des öffentlichen Lebens ist Videoüberwachung nicht mehr wegzudenken. Sie ist integraler Bestandteil von Sicherheitssystemen zur Überwachung, zum Beispiel:
- auf Parkplätzen,
- in Banken und Kasinos,
- auf Flughäfen und Bahnhöfen, sowie in öffentlichen Transportmitteln,
- an Tankstellen
- in Produktionshallen und Lagerhäusern.
So funktioniert eine Überwachungskamera
Mit Überwachungskameras können Sie Videomaterial aufnehmen, anzeigen und speichern, aber sie funktioniert nicht autonom. Damit sie den vollen Funktionsumfang erreicht, muss man sie über ein Computernetzwerk mit Monitor und Festplatte anschließen. Das geschieht entweder über ein Netzwerkkabel, per Funk oder über WLAN. Sobald die Kamera Teil des Netzwerks ist, kann man sie über den Browser aufrufen und über die mitgelieferte Software verwalten. Mit ihr können Sie beispielsweise Aufnahmen starten und beenden, Fotos aufnehmen und in die Geschehnisse hineinhören oder heranzoomen. Über das Internet können Sie die Kamera dann von überall steuern. Praktisch sind dafür Smartphone Apps, die viele Hersteller anbieten. Daten zeichnen Sie entweder über eine Speicherkarte, die Computerfestplatte oder einen Videorekorder auf. Über vorhandene Schnittstellen lassen sich auch noch weitere Geräte wie Monitore verbinden.
Sicherheitskameras für jede Situation
Analoge Sicherheitskamera: Ein Kabel (meistens Koax) verbindet die Kamera direkt mit dem Überwachungssystem. Das macht sie zu einer robusten Variante, die resistent gegen Manipulation oder Signalübermittlungsprobleme ist. Nachteil: Durch die Verkabelung sind die Kameras relativ immobil und weniger flexibel einsetzbar.
WLAN Kamera: Diese drahtlosen Sicherheitskameras lassen sich einfach und fast überall platzieren und an einen anderen Standort versetzen. Die digitale Datenübertragung ermöglicht es auch, die Videodaten von überall aus zu überwachen oder die Kamera fernzusteuern.
Außenkameras: Diese Kameras sind nach IP66 besonders für den Outdooreinsatz konzipiert. Sie sind meist nicht nur robust und wetterfest verbaut, sondern auch speziell versiegelt. So bieten sie beispielsweise Schutz gegen Vandalismus.
Panorama-Kameras: Mit Hilfe eines Schwenkkopfes lassen sie sich drehen und neigen, was den Aufnahmebereich deutlich erweitert. Meist kann man diese Kameras aus der Ferne steuern, sodass man bestimmte Bereiche im Verdachtsfall ganz individuell beobachten kann.
Dummy-Kameras: Sie sind echten Kameras täuschend ähnlich und simulieren in einem Videoüberwachungssystem eine hohe Überwachungsintensität. Damit sind diese Scheinkameras eine günstige Alternative, um Kriminelle abzuschrecken und können helfen, Straftaten zu verhindern.
Infrarot-Kameras: Sie erfassen mithilfe von Thermosensoren auch die Wärmeenergie im Beobachtungsbereich. In unserem Ratgeber über Wärmebildkameras finden Sie umfangreiche und nützliche Informationen zu Funktionsweise und Anwendung von Infrarotkameras.
Dashcams: Sie kommen in Fahrzeugen zum Einsatz. Angebracht am Armaturenbrett überwachen sie die Verkehrssituation und können so Unfälle oder Straßendelikte aufzeichnen.
Gut zu wissen!
IP-Schutzgrade – was Sicherheitskameras aushalten müssen
Sicherheitskameras sind hochempfindliche Geräte, deren sensible Bauteile nicht mit Wasser, Staub und Schmutz in Berührung kommen dürfen. Die internationale Norm DIN EN 60529 beschreibt verschiedene Schutzgrade, nach denen die Kamera unterschiedlichen Belastungen standhalten muss. Jeder IP-Schutzgrad ist mit einem Schlüssel gekennzeichnet, der aus den zwei Buchstaben „IP“, gefolgt von zwei Ziffern, besteht. Die erste Ziffer steht dabei für Berührungs- und Fremdkörperschutz, die zweite gibt den Wasserschutz an. Outdoor Kameras sollten mindestens der Schutzklasse IP66 entsprechen. Vandalismussichere Kamera müssen vollständigen Berührungsschutz, also mindestens die Schutzart IP5X, aufweisen. Weitere Informationen erhalten Sie in unserem Ratgeber zum Thema "IP-Schutzgrade und Schutzklassen".
Was sind CCTV-Kamerasysteme?
Je größer das zu überwachende Gelände, desto mehr Kameras benötigt man, um dieses zu überwachen. Für größere oder unübersichtliche Bereiche wie Gebäude, Grundstücke, öffentliche Zonen oder Industrieumgebungen kommen deshalb CCTV-Systeme (Closed Circuit Television) zum Einsatz. Das sind Kamerasysteme, die aus mindestens einer Überwachungskamera, einer Speichereinheit, einem Videorekorder und ggf. einer Anzeigeeinheit bestehen. Man bezeichnet solche Videoüberwachungssysteme als geschlossene Systeme, da die Aufnahmen an eine begrenzte Zahl von Empfangsgeräten übertragen werden und nur von bestimmten Personengruppen einsehbar sind. Standardmäßig arbeiten diese Systeme mit einer Verschlüsselung, um die Daten rechtssicher vor fremdem Zugriff zu schützen. Die Normenreihe EN 62676 regelt CCTV-Systeme als Videoüberwachungsanlagen für Sicherheitsanwendungen (VSS).
Wie funktionieren CCTV-Kamerasysteme?
Die Installation eines CCTV-Systems ist heute sehr einfach. Eine WLAN Überwachungskamera, die sich mit dem heimischen Router verbindet, reicht dafür schon aus. Die Videoaufnahmen lassen sich auf einer Festplatte speichern, mit einem digitalen Videorekorder aufzeichnen und auf dem Computer oder dem Smartphone live einsehen.
In Unternehmen können solche CCTV Systeme nicht nur kriminelle Aktivitäten aufdecken. Zugelassene Video-Überwachungssysteme minimieren Haftungsrisiken und können so helfen, günstigere Versicherungstarife abzuschließen. Hierfür kommen oft umfangreichere Installationen mit einem System aus mehreren Überwachungskameras zum Tragen. Zusätzliche Spiegel und schwenkbare Kameras helfen dabei, auch schwer einsehbare Bereiche abzudecken. Über ein Netzwerkkabel oder per Funk gelangt das Bildmaterial zu einer Speicher- und Verarbeitungseinheit. Mit Monitoren kann man die einzelnen Kameraaufnahmen in einer Sicherheitszentrale direkt mitverfolgen, und Digital- oder Netzwerkvideorekorder zeichnen das Material auf. Die Mitschnitte lassen sich über eine Loop-Funktion überschreiben oder im Bedarfsfall per Knopfdruck speichern.
Sichere Fahrt mit der Überwachungskamera im Auto
Dashcams sind mittlerweile bei vielen Autofahrern sehr beliebt, man kann sie aber auch beim Motorrad und Fahrrad sinnvoll einsetzen. Dashcams sind handlich und lassen sich ganz unkompliziert am Armaturenbrett des Fahrzeugs anbringen. Von dort überwachen sie die Verkehrssituation und können so helfen, Unfälle zu dokumentieren. Die praktischen Geräte können sogar ganze Fahrten aufzeichnen und sind auch darüber hinaus wahre Alleskönner.
Einige Modelle liefern beispielsweise eine 360-Grad-Ansicht und zeigen, was neben, hinter und im Auto alles passiert. Sensoren sorgen für viele praktische Zusatzfunktionen. Mit einem integrierten Bewegungsmelder schaltet sich die Überwachungskamera bei Bewegung oder Erschütterungen automatisch ein und liefert so die entscheidenden Aufzeichnungen, um beispielsweise Vandalismus am Auto zu dokumentieren. Beschleunigungssensoren starten die automatische Aufnahme etwa bei einer Vollbremsung oder einem Crash. Thermosensoren verwandeln die Dashcam in eine Wärmebildkamera, mit der man beobachten kann, was am Auto nachts vor sich geht. Ein GPS-Empfänger versorgt mit zusätzlichen Daten wie Position, Geschwindigkeit und zurückgelegter Strecke, die im Beweisfall nützlich sein können.
Mit einer WLAN-Funktion ausgestattet, ist die Überwachungskamera auch problemlos ans mobile Netz angebunden. Per Live-Stream auf dem Handy lässt sich das parkende Auto bequem von zu Hause aus oder aus dem Café überwachen. Per Kurzmitteilung alarmiert das Smartphone bei ungewöhnlichen Aktivitäten.
Gut zu wissen!
Sind Dashcams im Straßenverkehr erlaubt?
In vielen Ländern dürfen Dashcams auch ohne konkreten Anlass filmen. In Deutschland hingegen sieht die rechtliche Situation anders aus: Hier würde das permanente Aufnehmen des Verkehrs und somit auch anderer Verkehrsteilnehmer gegen die Datenschutzgrundverordnung verstoßen. Gemäß der Prinzipien der Zweckbindung und Datenminimierung werden Dashcams automatisch aktiviert, wenn es die Situation erfordert (z.B. bei einer Vollbremsung). Die Aufnahmen sind laut BGH-Urteil als Beweismittel zulässig.
Was ist bei der Videoüberwachung erlaubt und was nicht?
Der Einsatz von Überwachungskameras kann zu einer delikaten Angelegenheit werden, wenn man andere Personen filmt, ohne dass sie dem zugestimmt haben. Dieser Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht, genauer gesagt das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, ist im Grundgesetz verankert. Jede Person darf sich in der Öffentlichkeit frei bewegen, ohne dass Kameras ihr Verhalten aufzeichnen. Was beim Einsatz von Sicherheitskameras erlaubt ist und was nicht, lässt sich nur für den konkreten Einzelfall feststellen. Einige allgemeine Grundsätze haben wir hier zusammengestellt:
In Büros, Betrieben und Geschäftsräumen sind Überwachungskameras unter Umständen erlaubt. Am Arbeitsplatz müssen allerdings konkrete Gründe vorliegen, um ihre Installation und Betrieb zu rechtfertigen. Zum Beispiel, um Diebstähle in Geschäften oder Tankstellen zu verhindern oder oder um Banktresore vor unbefugtem Zutritt zu sichern. Die Kameras sind dabei offen anzubringen und Mitarbeiter müssen der Überwachung zustimmen. In Toiletten, Schlafräumen oder Umkleiden sind Videokameras tabu oder nur unter schweren Auflagen erlaubt. In öffentlichen Bereichen dürfen übrigens nur öffentliche staatliche Stellen Videokameras betreiben. Konsultieren Sie vor der Installation am besten Ihren DSGVO-Beauftragten.
Das eigene Haus oder Grundstück per Überwachungskamera zu beobachten ist prinzipiell erlaubt. Dabei darf die Kamera jedoch nicht auf öffentliche Wege oder Nachbargrundstücke gerichtet sein. Allerdings können Aufnahmen von an den Privatbesitz angrenzenden Bereichen in Ausnahmefällen zulässig sein, zum Beispiel um das eigene Auto auf dem Außenparkplatz zu überwachen, wenn dieses bereits mehrfach aufgebrochen wurde. Problematisch wird es immer dann, wenn fremde Personen gefilmt werden. Besucher sind über die Überwachung zu informieren und auch Babysitter oder Putzfrau müssen den Aufnahmen zustimmen. Selbstverständlich dürfen solche Video-Aufnahmen nicht veröffentlicht werden. Auch nicht, um einen Täter auf eigene Faust zu identifizieren.
Sicherheitskamera richtig anschließen – so geht's!
Um Ihre Netzwerkkamera in Betrieb zu nehmen, schließen Sie sie mit dem Netzwerkstecker ans Stromnetz an. Eine LED-Lampe zeigt in der Regel an, dass sie jetzt betriebsfähig ist. Nun können Sie die Kamera mit Ihrem Netzwerkrouter verbinden. Über diesen schließen Sie übrigens auch weitere Geräte an, mit denen Sie Ihre Kamerasystem ergänzen möchten. Auch wenn Sie die IP Camera später über WLAN betreiben möchten, empfiehlt sich die Erstinstallation über ein Netzwerkkabel. Um Ihre Kamera zu verwalten, benötigen Sie deren IP-Adresse. Diese finden Sie in der Liste der angeschlossenen Geräte Ihres Netzwerkrouters. Wenn Sie die IP-Adresse in die Befehlszeile Ihres Webbrowsers eingeben, gelangen Sie auf die Benutzeroberfläche Ihrer Netzwerkkamera. Am besten speichern Sie diesen Link als Favoriten ab. Das Passwort zum Einloggen finden Sie in der Gebrauchsanweisung oder auf der Unterseite der Kamera. Viele Hersteller liefern auch eine Software und SmartphoneApps, mit denen Sie Ihre IP Kamera noch bequemer verwalten können.
Tipps zur Pflege und Wartung von Sicherheitskameras
Die richtige Montage und Pflege einer Sicherheitskamera ist ausschlaggebend für gutes Bildmaterial. Damit sie äußeren Einflüssen standhält, ist es wichtig, die Halterung fest zu montieren. Bringen Sie die Kamera außer Reichweite von Personen an, damit man sie nicht manipulieren kann.
Richten Sie das Gerät sorgfältig auf den gewünschten Bereich aus und achten Sie dabei auf Gegenlicht. Die Reflexion von Straßenlampen oder die Hauseingangsbeleuchtung kann das Kamerabild beeinträchtigen. Die IR-Strahlen von einander gegenüberliegenden Infrarot-Kameras überlagern sich und können die Qualität der Videoaufnahme verringern. Grundsätzlich sollten Sie Kameras wegen möglicher Lichtspiegelungen nicht hinter Fenstern oder Glasscheiben montieren. Bei Sicherheitskameras mit Nachtsichtmodus reflektiert Glas das Infrarotlicht. Auch Regenrinnen strahlen IR-Strahlen zurück und eignen sich als Haltevorrichtung für Kameras.
Reinigen Sie das Gehäuse regelmäßig mit einem fusselfreien Tuch, beispielsweise aus Mikrofaser. So entfernen Sie Staub, vermeiden Sichtstörungen durch Spinnen oder anderen Insekten und sichern sich einwandfreie Aufnahmen. Die Linse reinigen Sie am besten mit einem Objektivpinsel oder Druckluftspray.
Häufig gestellte Fragen
Welche Rolle spielt die Auflösung einer Sicherheitskamera?
Die Auflösung der Kamera entscheidet darüber, wie weit man mit ihr sehen kann. Man gibt sie in Megapixeln an: Je höher die Anzahl dieser digitalen Bildpunkte, desto schärfer ist das Bild. In Büroumgebungen eignen sich Kameras mit 2 Megapixeln (MP). Um ein Gesicht auf einer Distanz von 12 Metern zu erkennen, sind mindestens 4 MP nötig. Die Auflösung bestimmt auch, wie stark man Aufnahmen mit einem digitalen Zoom ohne Qualitätsverlust vergrößern kann.
Was ist besser: optischer oder digitaler Zoom?
Der Digitalzoom ist durch die Auflösung der Kamera begrenzt. Um Gesichtsdetails auf 20 Meter noch ausreichend zu erkennen, ist eine Kameraauflösung von mindestens 12 MP nötig. Für alles darüber hinaus kommt ein optischer Zoom zum Einsatz. Hier ist das Objektiv beweglich, man bezeichnet diese Geräte auch als Variokameras. Praktisch sind motorisierte Variofokal-Objektive, die man aus der Ferne steuert.
Welche Vorteile haben Outdoor Kameras?
Außenkameras sind speziell für die Überwachung von Bereichen im Freien konzipiert. Dank ihrer robusten Bauweise sind sie wetterfest und lassen sich problemlos außen installieren. Mit WLAN Funktion ausgestattet übertragen Kameras das Geschehen aus dem Outdoor-Bereich sogar ganz ohne lästige Kabel an die Auswerteeinheit im Haus. Und sie haben noch einen Vorteil: Mit der Nachtsichtfunktion überwacht man problemlos auch im Dunkeln. Damit eignen sie Outdoor Kameras ebenfalls für den Inneneinsatz, wenn man Haus, Gewerberäume oder Lager im Dunkeln zuverlässig beobachten möchte.
Wann benötige ich eine Nachtssichtfunktion?
Professionelle Überwachungskameras sind in der Regel so konzipiert, dass sie auch in der Dunkelheit allgemeine Details sehen können. Nachts ist die Sichtweite der Kamera allerdings grundsätzlich etwa 2 bis 3 Meter geringer als tagsüber. Wenn Sie im Dunkeln auch Gesichtsdetails in der Ferne identifizieren möchten, sollte die Kamera über eine Infrarotfunktion verfügen. Der Einsatzort bestimmt dabei über die benötigte Stärke der Infrarot-Nachtsicht. Manche Kameras regulieren mit „Smart IR“ automatisch die Infrarot-Stärke, damit es bei Nahaufnahmen nicht zu einer Überbelichtung kommt.
Was ist eine IP Kamera?
IP-Kameras sind netzwerkbasierte Kameras, die man über Netzwerkkabel wie CAT5 oder CAT6 mit dem Computernetzwerk verbindet. Diese Kabel dienen nicht nur der Datenübertragung, sondern versorgen die Kamera über Power-over-Ethernet (PoE) auch gleich mit Strom. Dank der großen Bandbreite unterstützen IP-Kameras sehr hohe Auflösungen und übertreffen damit auch HD-Kameras. Nachteil ist die geringere Reichweite des Netzwerkkabels, das man nur über eine Entfernung von maximal 100 Metern verlegen kann. Das Verlängern mit einer PoE-Extension ist möglich, führt allerdings zu Leistungseinbußen bei der Kamera. Wer die Einrichtung eines Computernetzwerkes umgehen möchte, kann auf Plug-and-Play-Kameras mit PoE-Netzwerkvideorekorder zurückgreifen. Diese sind auch für Laien einfach anzuschließen.
Wofür benötige ich eine HD-Kamera?
HD Kameras bieten höchste Bildqualität. Sie verwenden Koaxialkabel, um das Videosignal zu übertragen. Mit qualitativ hochwertigen Kupfer-Koxialkabeln lassen sich Daten ohne Qualitätsverlust bis zu 500 Meter weit senden. Herkömmliche HDCVI-Kameras erreichen hohe Auflösungen von bis zu 8K, sie übermitteln aber nur diese eine Signalform. 4-in-1-Kameras können gleich vier Signaltypen ausgeben: HDCVI, HDTVI, AHD und CVBS. Sie sind mit vielen Geräten kompatibel, da man sie einfach auf den gewünschten Ausgabemodus umschalten kann. Die Geräte sind allerdings nur in Auflösungen bis 2K erhältlich.
Welche Aufnahmegeschwindigkeit oder wie viele Bilder pro Sekunde sind sinnvoll?
Hier gilt der Grundsatz: Je mehr Bilder pro Sekunde aufgenommen werden, desto flüssiger werden die Aufnahmen und mehr Details können erfasst werden. Dafür benötigt man allerdings ordentlich Speicherplatz sowie einen leistungsstarken Videorekorder. Je nach Anwendung macht man daher oft Kompromisse bei der Aufnahmegeschwindigkeit. Um schnelle Bewegungen zu erfassen, beispielsweise bei der Verkehrsüberwachung oder zum Festhalten von Banküberfällen, verwendet man Kameras, die 30 Bilder pro Sekunde aufnehmen.
Akku, Batterie oder Stromanschluss – was ist besser?
Für eine zuverlässige Stromversorgung sind grundsätzlich an Stromkabel angeschlossene Sicherheitskameras besser. Ein zusätzlicher Akku sorgt für mehr Sicherheit, denn er kann Stromausfälle überbrücken. In manchen Fällen kann es aber auch sinnvoll sein, eine Überwachungskamera mit Batterie oder Akku zu installieren. In Außenbereichen kann es recht aufwendig und teuer sein, Stromkabel zu verlegen. Oder man möchte einen Ort überwachen, an dem es keinen Stromanschluss gibt. Achten Sie beim Erwerb von akku- oder batteriebetriebenen Sicherheitskameras auf deren Kapazität, damit die Kamera möglichst lange durchhält und es nicht zu unerwünschten Ausfällen kommt.
Wie lange kann ich mit einer Überwachungskamera aufnehmen?
Wenn Sie Ihre Überwachungskamera ans Stromnetz anschließen, kann sie unbegrenzt Videomaterial erzeugen. Bei autonomen Geräten begrenzt die Akkukapazität die Aufnahmedauer. Wie viel Videomaterial man speichern kann, ohne es wieder überschreiben lassen zu müssen, hängt von der Speicherkapazität, Videoqualität, vom Kompressionsverfahren und der Bildrate ab. Ein HD Kamerasystem benötigt über 5 Terrabyte, um Aufnahmen von 30 Tagen zu speichern. Intelligente Kameras arbeiten mit der sogenannten Motion Systems, das nur bewegte Szenen aufzeichnet. Damit wird Speicherplatz reduziert. Eine weitere Möglichkeit sind Loop-Funktionen, die Aufnahmen in einem vorgegebenen Rhythmus überschreiben.
Wie kann ich Überwachungsvideos am besten speichern?
Einige IP Kameras verfügen über eine interne Mikro-SD-Karte oder bieten Platz, um diese nachzurüsten. Die Speicherkapazität ist dadurch jedoch recht begrenzt, 128 GB reichen gerade aus, um Videomaterial von zwei Tagen zu speichern. Eine andere Alternative ist der PC, auf dem sich mit entsprechender Software die Aufnahmen professionell auswerten lassen. Schaltet man den PC allerdings versehentlich aus oder kommt es zu einem Defekt, fällt die Aufzeichnung aus. Meist sind eigenständige Videorekorder die kostengünstigere und zuverlässigere Lösung.
Kann ich Videoaufnahmen in der Cloud speichern?
Einige WLAN Kameras bieten die Möglichkeit, Daten direkt in ein Cloudsystem hochzuladen. Eine bequeme Lösung, die Speicherplatz und teure Zusatzgeräte spart. Hierzu sollten Sie auch verschiedene Abos vergleichen, um das beste Angebot zu finden.
WLAN, Funk oder Kabel – welches ist die beste Konnektivitätslösung für meine Kamera?
WLAN und Funkkameras sind praktisch, sie übertragen das Videomaterial drahtlos und damit ganz unkompliziert auf verschiedene Medien und machen auch das Überwachen per Smartphone möglich. Fällt der Router aus oder ist das WLAN gestört, können allerdings wichtige Aufzeichnungen verloren gehen. Im schlimmsten Fall ist dann nicht auf Band, was wirklich wichtig ist. In allen sicherheitsrelevanten Bereichen, wo Aufzeichnungen störungsfrei und ohne Ausfälle erfolgen müssen, sollte man auf kabelgebundene Überwachungssysteme zurückgreifen.
Wie funktioniert eine Kamera mit Bewegungsmelder?
Einige Kameras haben eine Bewegungserkennung, welche die Aufzeichnung automatisch starten. Dafür sorgen Sensoren, zum Beispiel Lichtsensoren, mit denen die Kamera die Umgebung scannt. In Dashcams verbaut man oft auch Beschleunigungssensoren oder Vibrationssensoren, die Erschütterungen im Falle von Vandalismus wahrnehmen oder die anhand der G-Kräfte beim Bremsen und Beschleunigen einen möglichen Crash identifizieren. Eine paraktische Variante sind Außenleuchten mit Kamera und Bewegungsmelder, die automatisch auslösen, den gewünschten Bereich ausleuchten und festhalten, was geschieht. Meist haben Überwachungskameras mit Bewegungsmelder auch eine WLAN-Funktion, um das Videomaterial dann drahtlos zu übertragen. So speichert man nur bedeutsame Videosequenzen, die man auch wirklich benötigt.